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Ballack sagt
Bayern böse
»Servus«

Drei Jahre bei Chelsea

London (dpa). Großverdiener Michael Ballack ist beim FC Chelsea als neuer Hoffnungsträger empfangen worden, hat zuvor aber durch eine Abrechnung mit Führungskräften des FC Bayern zum Abschied in München böse »Servus« gesagt.

Ballack zog zwar eine positive Bilanz unter seine vier Jahre in München, trat aber verbal massiv nach. »Die Tatsache, dass es im Lauf der Monate von Seiten der Bayern immer mehr populistische Aussagen zu meiner Vertragssituation gab, dass man am Ende sogar versucht hat, die Fans gegen mich aufzuwiegeln, kann ich ganz gut einordnen«, sagte Ballack - und griff den Vorstandschef an: »Karl-Heinz Rummenigge hat sich hier besonders hervorgetan.«
In London gab sich der Kapitän der deutschen Nationalelf gestern bei der Präsentation anlässlich seiner Unterschrift unter einen Dreijahres-Vertrag freundlich und locker, aber sehr ambitioniert. »Das ist eine Riesen-Herausforderung für mich. Es gibt zwar große Konkurrenz, aber das bringt einen selbst ja auch weiter«, so Ballack, »ich hoffe sehr, dass ich mein großes Ziel, den Triumph in der Champions League, schon bald verwirklichen kann.«
Bei Jose Mourinho stieß dies auf Gegenliebe: »Wir sind ein Team von Champions. Und um ein Team von Champions noch besser zu machen, brauchen wir Champions. Wir sind zwei Mal hintereinander Meister geworden, jetzt wollen wir mehr«, betonte der Coach, der noch weitere hochkarätige Neuzugänge ankündigte. So soll der ukrainische Stürmer-Star Andrej Schewtschenko vom AC Mailand nach London gelockt werden.
Ballack, der gleich Sympathien sammelte, da er die erste Frage auf Englisch beantwortete, hat sich vor der Entscheidung zum Wechsel auf die Insel Tipps bei den Nationalteam-Kollegen und England-Legionären Jens Lehmann (Arsenal) und Robert Huth (Chelsea) sowie Bundestrainer Jürgen Klinsmann (einst Tottenham Hotspurs) eingeholt.
Finanziell hat sich der Wechsel für Ballack schon jetzt gelohnt: Bei Chelsea soll der Mittelfeldstar 6,75 Millionen Euro pro Jahr verdienen. In München waren »nur« 4,5 Millionen Euro.

Artikel vom 16.05.2006