16.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Olaf Pollack knapp geschlagen

Litauer Vaitkus gewinnt 9. Etappe - Italiener Basso weiter in »Rosa«

Termoli (dpa). Radprofi Olaf Pollack hat gestern auf der 9. Etappe des Giro d'Italia erneut seine Sprinter-Qualitäten unterstrichen.

Der Kolkwitzer vom T-Mobile-Team belegte auf dem Kurzabschnitt über 127 Kilometer zwischen Francavilla al Mare und Termoli den dritten Rang hinter Überraschungssieger Tomas Vaitkus aus Litauen und Olympiasieger Paolo Bettini aus Italien, der sich im Ziel zu früh über den Sieg gefreut hatte.
Pollack rangierte damit in der Spurtwertung noch vor Sprint-Ass Robbie McEwen, der zuvor schon drei Etappensiege beim 89. Giro erkämpft hatte. Der Australier war einige Kilomter vor dem Ziel aus der Spitzengruppe zurückgefallen und benötigte offensichtlich zu viele Kräfte, um sich wieder heran zu kämpfen und wurde gestern Tagesvierter. Pollack total glücklich: »Ich hatte zwar eine hohe Endgeschwindigkeit, aber der Weg ganz nach vorn war einfach zu lang, sodass ich Vaitkus und Bettini nicht mehr ganz gekriegt habe.«
In der Gesamtwertung behauptete Favorit Ivan Basso (Italien) vom CSC-Team die Führung mit 1:34 Minuten Vorsprung auf den Spanier Jose Guitierrez. Bester Deutscher ist der Berliner Jens Voigt auf Platz 48.
Jan Ullrich stellte sich gestern ganz in den Dienst des T-Mobile-Teams, leistete fünf Kilometer vor dem Ziel die Führungarbeit für Olaf Pollack und rollte wiederum mit dem Hauptfeld ins Ziel. »Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf der ersten Etappen. Das, was ich mir vorgenommen habe, konnte ich umsetzen. Ich fühle, wie die Form kommt«, meinte der T-Mobile-Kapitän. »Jan zeigt sich und macht einen guten Eindruck. Es rollt gut bei ihm«, zeigte sich T-Mobiles sportlicher Leiter Rudy Pevenage erfreut. Im Gesamtklassement hat der 32-Jährige nach den ersten Bergen des Giro als 56. bereits 18:20 Minuten Rückstand auf Basso. Bester T-Mobile-Fahrer ist weiterhin der Ukrainer Sergej Gontschar als Fünfter (2:43 Minuten zurück). Der Steinhagener Jörg Ludewig liegt im Gesamtklassement auf Rang 74 (+ 29:48 Minuten).
Dem Renngeschehen auf der Etappe entlang der Adria-Küste hatten zunächst die beiden Außenseiter Juri Kriwzow (Russland) und Cyrill Monerais (Frankreich) das Gepräge gegeben, die bei ihrem Ausreißversuch über mehr als 60 Kilomter einen Vorsprung von bis zu 4:19 Minuten herausfuhren. Knapp 30 Kilometer vor dem Ziel wurden sie jedoch wieder vom Verfolgerfeld eingeholt.

Artikel vom 16.05.2006