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DFB-Recht oder WFLV-Recht ?

VfB Fichte: Bayamba Belombo wechselt nach Verl - Ilker Siviloglu kommt

Bielefeld (WB/jm). In der Konzeption von VfB Fichte-Trainer Sven Moning für die nächste Spielzeit sollte Bayamba »Eli« Belombo auf der rechten offensiven Seite einen wichtigen Part einnehmen. Derlei Pläne sind ab sofort nur noch Makulatur. Nach sechs Jahren schlägt der Torjäger den identischen Weg ein wie vor ihm schon Mario Ermisch, Soner Dayangan oder Josef Cinar: Belombo schließt sich dem SC Verl an, der dem neunfachen Torschützen im Gegensatz zu den Bielefeldern ein konkretes Angebot unterbreitet hatte.

»Ich hätte ihn gerne behalten«, bedauert Sven Moning den Weggang, derweil VfB Fichte-Fußballboss Rainer Goldmann dem Kameruner alles Gute wünscht. »Ich habe kein Problem damit und nehme Eli den Wechsel nicht übel. Es ist völlig in Ordnung, dass er nach Verl geht; und sinnvoll auch. Dort findet er einen Trainer vor, der ihn kennt«.
Nun ist Belombos Landsmann Pierre Nguindjell im Moning'schen Konzept »absoluter Wunsch- und Schlüsselspieler. Ich brauche einen Stürmer, der mit dem Rücken zum Tor spielen kann«. Goldmann bestätigt »grundsätzliches Interesse« an einer Rückkehr Nguindjells.
Mit dem 26-jährigen Ilker Siviloglu (SV Enger-Westerenger) hat Sven Moning inzwischen eine weitere »wichtige Leitfigur« bekommen. Nach einem »guten Ver-bandsligajahr« stelle der Ex-Armine auf der linken Seite eine »wichtige Leitfigur« dar. »Wir spielen in der nächsten Serie mit einer Viererkette. Da brauche ich Leute, die auf den Außenpositionen das Spiel machen können«, erklärt Moning und hofft, dass André Möller Pendant auf der rechten Außenbahn wird. Diese Personalie ist ebenso noch ungeklärt wie der Verbleib von Carsten Block und Josip Rasic. Beide möchte Moning halten.
Ein Vorab-Fax an die Verbandsspruchkammer plus Einschreiben, der Staffelleiter ist informiert: Rainer Goldmann hat alle Formalitäten eines ordentlichen Einspruchs gegen die 1:4-Pleite in Siegen in die Wege geleitet. »Ich hoffe, dass schnellstmöglich eine Verbandsspruchkammersitzung angesetzt wird«. Mehrfach habe man Siegens Verantwortliche am Sonntag davon in Kenntnis gesetzt, dass Paragraph 8a in der Spielordnung des WFLV abweichend zur DFB-Spielordnung einen Einsatz von Lizenzspielern über 24 Jahren in den letzten vier Meisterschaftsspielen nicht gestatte. Nun treffe genau das auf Robert Vujevic zu, ebenso auf den später eingewechselten Harri Ylönen. »Wir haben diesen Fakt bewusst vor dem Anpfiff im Beisein des Schiedsrichters moniert und uns damit sportlich absolut fair verhalten«, findet Goldmann und urteilt: »Siegen II hat sich nicht fahrlässig, sondern vorsätzlich, wissentlich und schuldhaft einen sportlichen Vorteil verschafft«.
Folglich pocht Goldmann »gemäß Paragraph 35, Absatz 2.4 der WFLV-Spielordnung, dass dieses Spiel mit drei Punkten und 2:0 Toren für uns gewertet wird«. Die Sportgerichtsbarkeit muss den komplizierten Sachverhalt klären.
Jugend-Geschäftsführer Karl-Gerd Büttemeier vom DSC Armi-nia erkennt »zwei unterschiedliche Rechtsauffassungen«, stärkt Goldmann aber den Rücken. »Wegen des Paragraphen 8a setzen wir Massimilan Porcello nicht ein«. Gleichwohl könne es laut Büttemeier sein, dass DFB-Recht hier vor WFLV-Recht gelte. »Auch wir sind in dieser Frage an einer schnellen Klärung interessiert«.
Im Halbfinale des Fußball-Kreispokals gastiert Oberligist VfB Fichte heute Abend um 19.30 Uhr beim A-Ligisten BV Werther.

Artikel vom 16.05.2006