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Gespitzter Bleistift

Hans Gerzlich bietet Wirtschaftskabarett


Wer noch nicht weiß, was Wirtschaftskabarett ist, der sollte sich am Samstag, 3. Juni, auf den Weg nach »Zweischlingen« an der B 68 in Bielefeld-Quelle machen. Denn dort betritt um 21 Uhr Hans Gerzlich die Bühne.
Morgens um sieben schellt der Wecker -Êund dann heißt es schon wieder »Ab ins Büro«? Schlimm, schlimm... Wer Kabarettist, Comedian oder Schmonzettenreißer ist, hat es besser. Denn bei ihm schellt der Wecker erst mittags, bis 16 Uhr ist Frühstück. Und abends heißt es: »Hurra, ich darf zur Vorstellung!«
In dieser parliert Hans Gerzlich über seinen beruflichen Werdegang: Kaufmann gelernt, Wirtschaft studiert, Marketing-Referent geworden. Der Gelsenkirchener Schreibtischtäter analysiert ungekünstelt, staubtrocken und bleistiftspitz, warum Buchhalter nicht immer lethargische Autisten mit Hang zum apathischen Phlegma sein müssen, aber Werbetexter Frauen davon träumen lassen wollen, so zu bleiben, wie sie niemals waren.
Das ist Kabarett der cool-intellektuellen Art. Und es gibt trotzdem was zu lachen. Sogar eine ganze Menge. Wirtschaftskabarett mit mentaler Mehrwertgarantie. Hätte das Programm eine Botschaft, würde sie so lauten: Wirtschaftswissenschaft ist die einzige Wissenschaft, die sich damit beschäftigt, hinterher zu erklären, warum das nicht hat eintreten können, was man vorher prognostiziert hat.

Artikel vom 27.05.2006