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Polizei räumt
ihr Büro in
der Windflöte

»Dorfsheriff« zieht ins Bezirksamt

Von Markus Poch (Text und Foto)
Senne (WB). Allen Gerüchten und seiner multikulturellen Mixtur zum Trotz ist der Senner Ortsteil Windflöte scheinbar kein krimineller Brennpunkt. Deshalb hat die Polizei ihren Außenposten am Tulpenweg jetzt geräumt. »Dorfsheriff« Karlheinz Schulmann bleibt weiter für den Bezirk zuständig, sitzt aber neuerdings im Senner Bezirksamt.

»Die Windflöte war, entgegen der subjektiven Meinung der Bevölkerung, immer ein sehr ruhiger Bezirk«, erklärt der 54-Jährige Hauptkommissar, der gerade im ehemaligen Trauzimmer des Senner Bezirksamtes Quartier bezogen hat. Jetzt ist die Polizei dort mit zwei Mann vertreten. Schulmanns neuer Nachbar ist ein »uralter« Kollege: Hauptkommissar Norbert Heymann (50). Die beiden kennen sich bereits seit 1978 aus gemeinsamen Zeiten in Sennestadt, haben aber schon lange nicht mehr so dicht an dicht gearbeitet.
Heymann ist mit der Adresse Windelsbleicher Straße 242 inzwischen bestens vertraut, war es für ihn doch gerade der dritte Umzug innerhalb desselben Hauses: »Von der Dachkammer ins Trauzimmer, dann hinter die Bürgerberatung und nun wieder ins Trauzimmer...«, sagt er schmunzelnd. Aber er freut sich über die personelle Verstärkung aus der Windflöte, denn die macht sein Büro wesentlich flexibler und verbrauchergerechter. Die beiden Beamten können sich in Zukunft ergänzen und im Urlaubs- oder Krankheitsfall auch gegenseitig ersetzen. Bei »Einzelkämpfern« ist das kaum möglich. Außerdem gibt es von sofort an regelmäßige Sprechstunden für Bürgeranliegen: immer montags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr. Demnächst sollen die beiden Hauptkommissare zusätzlich zu ihrem Motorrad auch einen Streifenwagen gestellt bekommen. »Insgesamt können wir die Polizei-Inspektion Süd dann deutlich entlasten«, glaubt Norbert Heymann.
Das ehemalige Polizeibüro am Windflöter Tulpenweg wird indes nur kurze Zeit leer stehen: Die Räume, die zum Hauptsitz der »Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft Senne« (GSWG) gehören, sollen schon bald an den mobilen Pflegeverein »Alt & Jung« vermietet werden. Der will dort bereits von Juni 2006 an - in enger Kooperation mit der GSWG - einen Stützpunkt zur Seniorenbetreuung einrichten.

Artikel vom 17.05.2006