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Belgier stark bei Bertelsmann

Laut »Spiegel« kann GBL Unternehmens-Teile fordern

Hamburg/Gütersloh (dpa). Für einen möglichen Börsengang des Medienkonzerns Bertelsmann hat der Minderheitsaktionär GBL dem »Spiegel« zufolge ein starkes Druckmittel in der Hand.
Der belgische Milliardär Albert Frère (GBL). Foto: dpa

Die Finanzholding des belgischen Milliardärs Albert Frère habe laut einer zusätzlichen Vereinbarung das Recht, ihren Bertelsmann-Anteil von 25,1 Prozent gegen gleichwertige Unternehmensbereiche einzutauschen, falls der Börsengang nicht ernsthaft vorbereitet werde oder das Management die Zusammenarbeit verweigere, schreibt das Magazin in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf Insider.
Bertelsmann lehnte einen Kommentar zu den Angaben ab. Für den Inhalt von Verträgen gelte in der Regel Vertraulichkeit, so auch in diesem Fall, sagte ein Sprecher. GBL könne von Ende Mai an den Gang an die Börse offiziell verlangen. »Diese Entscheidung warten wir ab.«
Die Groupe Bruxelles Lambert (GBL), die im Jahr 2001 die Bertelsmann-Beteiligung im Tausch gegen RTL-Anteile bekam, drängt auf einen Börsengang. Bertelsmann ist verpflichtet, die GBL-Anteile auf ihren Wunsch an die Börse zu bringen. Als Zeitpunkt ist das kommende Jahr anvisiert. Medienberichten zufolge ist die Bertelsmann-Eignerfamilie Mohn gegen einen Börsengang. Angeblich erwägt sie auch einen Rückkauf des GBL-Anteils, was die Verschuldung in die Höhe treiben könnte.

Artikel vom 15.05.2006