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Giro-Journal
Von Jörg Ludewig


Es war ein Wochenende mit Höhen und Tiefen für mich. Der Samstag lief super. Und heute habe ich am letzten Berg die Quittung bekommen. Ich bin noch mit Ulle volles Rohr in die Steigung rein, dann haben meine Beine rebelliert. 12 Kilometer rauf auf 1300 Meter, ein echtes Pfund, 9 Prozent Steigung im Schnitt, an Rampen 15 Prozent. Also habe ich Druck rausgenommen und bin so locker wie möglich zur Bergankunft. Jetzt bin ich froh, dass ich im Ziel bin, das Rennen vorbei ist und ich regenerieren kann.
Was mich total aufbaut, ist die gute Stimmung in der Mannschaft. Ich glaube, T-Mobile hat hier mit vier Tagen in Rosa in der ersten Giro-Woche Ausrufezeichen gesetzt, die uns keiner so zugetraut hatte. Auch Jan Ullrich fährt klasse. Man merkt es daran, dass die Kritiker und Zweifler immer leiser geworden sind.
Beim Thema „Reinhalten“ denke ich an die nächste Etappe. Da ist wieder eine Sprintankunft zu erwarten. Ich hoffe, mal ein bisschen mehr Unterstützung als sonst bieten zu können. Also mal versuchen, bei 1000 m das Gehirn mit den Angst- und Vorsichtsgedanken in die Trikottasche packen.

Artikel vom 15.05.2006