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Seltene Farbschläge und gute Tipps

Neunte Pflanzenbörse im Botanischen Garten mit 15 Ständen


Bielefeld (sas). Der frühe Vogel fängt den Wurm. Sagten sich zahlreiche Hobbygärtner und fanden sich am Samstag zwar nicht vor Tau und Tag, aber doch schon vor Beginn der Pflanzenbörse im Botanischen Garten ein. Schließlich wollte man bei den Raritäten noch Auswahl haben. Da schreckten auch Regenschauer nicht.
An 15 Ständen boten Hobbygärtner und Pflanzenkenner ihre Nachzuchten an. »Darunter sind auch Raritäten, die es so nur beim Züchter gibt, Primeln und Aurikel in verschiedenen Farbschlägen oder der Blaue Lerchensporn, der nur schwer zu kultivieren ist«, erklärte Udo Heidemann, Leiter des Botanischen Gartens. Jede Menge Stauden - ob Wild- oder Prachtstauden - waren im Angebot, daneben Sukkulenten und Bonsais. »Sie sind nicht nur besonders gut gepflegt, sondern es gibt auch die fachmännischen Erklärungen dazu«, freute sich Heidemann. Dafür war Knut-Olaf Schmiedel zuständig, der viel Herzblut in die Arbeit mit den kleinen Gehölzen steckt. »Durch den Schnitt soll auch ihr natürlicher Wuchs nachempfunden werden«, betont er. Sein Chinesischer Wacholder ist zwar eine Miniaturausgabe des in natura acht Meter hohen Baumes, hat aber eben die charakteristische Form - wie auch eine kleine Linde oder der Ahorn.
Von dannen zogen die meisten Besucher aber mit Stauden, die im heimischen Garten angepflanzt werden sollen. Enzian, Päonien, Gartengloxinie, weiße Ballonblumen, Funkien und Oleander aus eigener Nachzucht hatte Elisabeth van Calker im Angebot. Sie war eigens aus Hameln zur Pflanzenbörse, die zum neunten Mal in Zusammenarbeit mit den Freunden des Botanischen Gartens ausgerichtet wurde, angereist. Markante und aparte Orchideen für den Garten hatte Florian Härtl mitgebracht: »Sie sind winterhart und gedeihen auch bei uns.« Und das, obwohl die Halborchidee Pleione eigentlich in Tibet beheimatet ist. Aurikel, Primeln und Akelei bot Helmut Krusche an. »Sie sind jetzt schon etwas zu weit, vor einer Woche hat alles toll geblüht«, bedauert er. Gartenfreunde aber wissen: Im nächsten Frühjahr sind sie erneut eine Pracht.

Artikel vom 15.05.2006