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»Nur zwei Atemzüge,
und der Mann ist tot«

Brandschutzübung bei der Betriebsfeuerwehr Windel


Senne (mp). Veteranen, aktive Feuerwehrleute und Interessierte aus Senne trafen sich am Samstag zum gemütlichen Plausch bei Bier und Grillgut: Die Betriebsfeuerwehr Windel feierte 85. Geburtstag (das WESTFALEN-BLATT berichtete), hatte dazu auf das Gelände am Gerätehaus eingeladen. Bei Frühlingswetter glänzte der Fuhrpark in der Sonne, Kinder strapazierten die große Hüpfburg.
Dennoch stand die Veranstaltung ganz im Zeichen des Brandschutzes: Die Firma Fodak, ebenfalls auf dem Windel-Gelände ansässig, simulierte publikumswirksam verschiedene Horrorszenarien, zum Beispiel eine Fettexplosion, das Zerplatzen einer Spraydose und einen Wohnungsbrand. Unter dem Motto »Stell' Dir vor, es brennt, und Du kennst Dich aus« liefen ganztätig parallel Brandschutz-Schulungen, zu denen mehrere Firmen ihre Mitarbeiter angemeldet hatten. Der praktische Teil des Unterrichts gipfelte darin, dass alle Teilnehmer einen Brandherd mit starker Rauchentwicklung in einem Simulator, dem »Fire Trainer«, selbst löschen mussten. »Wer da einfach reingeht, sieht vor lauter Rauchgas die Hand vor Augen nicht«, warnte Branschutz-Inspektor Benjamin Wiesner. »Nur zwei Atemzüge, und der Mann ist tot!« Vor dem Betreten musste der Raum also per Knopfdruck gelüftet werden. Erst dann war der Brand zu löschen.
»So eine Schulung ist wichtig«, urteilt Markus Diekmann, Geschäftsführer des gleichnamigen Kurierdienstes. Er hatte sich und sieben Mitarbeiter angemeldet. »Das Feuer im Simulator zu löschen, war kein Problem«, sagte er anschließend. »Aber wenn ich mir vorstelle, meine 4000 Quadratmeter große Lagerhalle stünde in Flammen, dann würde es bei mir schon ganz anders kribbeln - vor allem, wenn überall die Feuerlöscher hängen und niemand wirklich weiß, wie die Dinger richtig funktionieren...«
In die Veranstaltung der Windel-Wehr hatte sich auch das DRK Brackwede-Senneraum eingeklinkt. Die Rettungssanitäter Karl-Heinz Kollien und Richard Riede gaben Hinweise zur Erstversorgung von Brandwunden.

Artikel vom 15.05.2006