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Die noch junge Partei verzeichnete rasch Zulauf

SPD Gellershagen-Sudbrack feierte das 100-Jährige


Gellershagen (mar). Grund zum Feiern hatte der SPD-Ortsverein Gellershagen-Sudbrack am Samstag in der Aula der Sonnenhellwegschule: Auf 100 wechselvolle Jahre blickten die Sozialdemokraten im Rahmen einer Festveranstaltung zurück und wagten dabei auch einen Blick in die Zukunft.
Als 1906 der Ortsverein gegründet wurde, war der Stadtteil Gellershagen-Sudbrack noch kaum bebaut. In den Anfängen des Vereins traf man sich in der Gastwirtschaft Fohrmann (später Esser) an der Jöllenbecker Straße. Zu den Männern der ersten Stunde gehörten Heinrich Linke und Franz Dreckshage.
Die Zahl der Mitglieder stieg schnell, 1910 zählte der Ortsverein bereits 150 Mitglieder, heute sind es 148. Noch während des Kaiserreichs kaufte der Ortsverein die Gastwirtschaft Steinsiek an der Ecke Torfstichweg/Horstheider Weg. Aus der Gaststätte wurde das Volkshaus Sudbrack, das sich zum Zentrum des Vereinslebens entwickelte, aber noch vor 1933 verkauft wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ortsverein wieder aufgebaut, und man warb verstärkt für eine Mitarbeit von Frauen.
Mittlerweile ist eine Frau »Chefin«: Sylvia Gorsler ist seit Dezember 2005 Ortsvereinsvorsitzende und stolz auf die letzten 100 Jahre. »Wir wollen groß feiern, gerade weil wir ein kleiner Verein sind«, eröffnete sie die Geburtstagsfeier. An Gratulanten mangelte es nicht. Der stellvertretende Bürgermeister Horst Grube spannte den Bogen von der Geschichte in die Zukunft, der Bundestagsabgeordnete Dr. Rainer Wend sah in der Globalisierung und der demografischen Entwicklung in Deutschland eine Zeitenwende, die auch die Ortsvereine vor neue Herausforderungen stelle.
Dr. Karsten Rudolph, stellvertretender Vorsitzender der NRW-SPD, zog das Fazit eines Optimisten: »100 Jahre - davon 90 Jahre Frieden, 75 Jahre Freiheit, mehr als 55 Jahre ohne bedrückende Arbeitslosigkeit - das ist doch ein Grund zum Feiern.« Und Günter Wehmeier, Ehrenvorsitzender der Gellershagener Sozialdemokraten, sprach zum Schluss ein Wort von der Basis und appellierte an die jungen Leute, sich mehr in der Politik zu engagieren. »Es geht um die unmittelbaren Dinge vor Ort. Und die gehen jeden etwas an.«

Artikel vom 15.05.2006