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Richlings parodistisches Feuerwerk


Bielefeld (sj). Ein parodistisches Feuerwerk der Extraklasse erlebte das Publikum von Mathias Richling am Samstagabend in der ausverkauften Stadthalle. 90 Minuten lang präsentierte der Stuttgarter Kabarettist mit scharfem analytischen Blick sein neues Programm »Richling WAAAS?!«.
»Das einzige, das die letzte Bundesregierung hinbekommen hat, war das Dosenpfand. Dabei wäre ein Flaschenpfand für Politiker doch viel sinnvoller gewesen.« Provokante Äußerungen wie diese gehörten zum guten Ton und zeichnen Richlings scharfzüngiges Kabarett aus. Seine Show ist gespickt mit Politikerparodien, die zu seinem Markenzeichen geworden sind. Bei seinem Streifzug durch die deutsche Politiklandschaft kriegt fast jeder sein Fett weg.
Aber Richling rückt nicht nur die aktuelle politische Entwicklung ins Scheinwerferlicht, sondern auch die soziale Situation der Menschen findet ihren Platz in seiner Bühnenshow. Er wettert über soziale Missstände, schlägt dabei um sich und erklärt, er habe ständig das Gefühl, der Steinbrück greife ihm in die Tasche. Die Preise an den Zapfsäulen kommen einem »bewaffneten Raubüberfall« gleich und »die Renten sind so sicher, das Versteck findet kein Mensch mehr«.
Zum Schluss muss sich Gerhard Schröder auf der Anklagebank für seine Taten verantworten. Barbara Salesch verkündet das Urteil im Namen des Volkes, das sich zu diesem Zweck erhebt und Richling unter begeistertem Beifall entlässt. Was dem Zuschauer bleibt, ist das Echo interessanter Fragen, die im Kopf nachhallen und deren Beantwortung Richling jedem Zuschauer selbst überlässt.

Artikel vom 15.05.2006