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Kinder kriegen nasse Füße

Beim Schnatgang planen die Dalbker anstelle der Profis


Dalbke (ken). »Ich kann nicht auf den Spielplatz gehen: Er steht meist unter Wasser und ist abgesperrt!« - Was den achtjährigen Justin ärgert, das bedrückt auch die übrigen Anwohner der Straßen Brakenbrink und Menkebach in Dalbke: Die schlecht geplante infrastrukturelle Anbindung der Wohnhäuser sorgt nicht nur für Frust, sondern birgt Gefahren. Die Sennestädter CDU hatte jetzt zum Schnatgang geladen, um die Mängel zu begutachten - mehr als 30 Bürger übten konstruktive Kritik.
»Der Spielplatz steht genau in einer Senke über einer Tonlinse; durch den Lehmboden wird das Regenwasser gestaut«, erklärt der Initiator der Siedlungsbesichtigung, der Dalbker CDU-Vertreter Rolf Mühlenweg. Eine Drainage sei zwar vorhanden, durch die Bodenverhältnisse jedoch wirkungslos.
So stehen die hölzernen Aufbauten ständig im Wasser. Auf dem Bolzplatz haben die Anwohner 40 Zentimeter Wassertiefe gemessen - Kleinkinder könnten hier sogar ertrinken.
Peter Flockenhaus, CDU-Fraktionsleiter in der Bezirksvertretung, berichtet: »Wir haben bei der Stadt den Antrag gestellt, dass die Verantwortlichen benannt werden.« Zwar habe man dem noch nicht entsprochen, doch sei anderweitig rasch reagiert worden: Das Wasser wurde abgepumpt und Sand aufgeschüttet. »Nur ein Trostpflaster bis zum nächsten Regen«, urteilt Rolf Mühlenweg. Jetzt ist der Platz abgesperrt. Die Versammelten kamen zu dem Ergebnis, dass es am einfachsten sei, von der Drainage eine Rohrleitung zu dem wenige Meter entfernten Regenwasser-Kanal zu legen. Menkebach-Anwohner Lothar Kordus kann nur mit dem Kopf schütteln. »Wir, die keine Fachleute sind, müssen die Planung für Profis machen.«
Begutachtet wurde außerdem der Zustand des neueren Straßenabschnitts Brakenbrink/Menkebach. Die Bilanz: kein Bürgersteig, keine Laternen, zahlreiche Schlaglöcher, und enge Straßenführung mit nicht einsehbarer Kurve. »Hier fahren die Kinder Fahrrad - Unfälle sind vorpragrammiert«, sorgt sich Rolf Mühlenweg, der selbst im Umkreis wohnt.
Warum nicht mit Blumenkübeln die Durchfahrt vom Brakenbrink in den Menkebach direkt vor der Kurve sperren, überlegten sich die »Schnatgänger«. So würde die Durchfahrt direkt am Spielplatzeingang komplett gesperrt. In der heutigen Fraktionssitzung wollen Peter Flockenhaus und sein Kollege Heinrich Brinkmann die Ergebnisse des Schnatgangs zur Sprache bringen.

Artikel vom 15.05.2006