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Der »Estrich-Boy« steht auf fast jeder Baustelle

Marktführer aus Schloß Holte-Stukenbrock in Deutschland liegt mit seinen Innovationen immer ganz vorn

Von Monika Schönfeld
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Qualität - ganz wichtig: Jeder von uns ist gefordert.« Dieser Leitspruch hängt in jeder Abteilung und erinnert die 85 Mitarbeiter der Brinkmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG in Schloß Holte-Stukenbrock in jedem Moment an die Maxime des Hauses.

Während der Name des Unternehmens den Partnern in der Baubranche geläufig ist, trägt das Produkt die Leistung auch in Laienkreise. Der »Estrich-Boy« in der Hausfarbe Orange steht beinahe auf jeder Baustelle. Die Brinkmann Maschinenfabrik ist deutschlandweit Marktführer.
»Die Bauwirtschaft in Deutschland zieht an«, sagen Geschäftsführender Gesellschafter Stefan Brinkmann, der das Unternehmen in zweiter Generation leitet, und Prokurist Waldemar Prange. Indem sich das Unternehmen das Auslandsgeschäft erschlossen hat - mit einem Auslandsanteil von derzeit 48 Prozent -, wächst es ständig. Seit einem Jahr boomt Osteuropa. »Dort herrscht großer Nachholbedarf. Baumaschinen aus Deutschland sind begehrt«, berichtet Prange. Der Umsatz des Unternehmens wird deshalb von 22 Millionen Euro vergangenes Jahr auf 27 Millionen in diesem Jahr steigen.
Hauptabsatzgebiete sind Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien und Osteuropa, die Türkei sei groß im Kommen. Die Brinkmann Maschinenfabrik produziert ausschließlich in Schloß Holte-Stukenbrock - heute auf einem Firmengelände von 14 000 Quadratmetern. Auf die Produktion entfallen 3300 Quadratmeter Hallenfläche, das Lager nimmt 2600 Quadratmeter in Anspruch.
Sonderanfertigungen wie die für die Schweiz - eine Tunnelbohrmaschine mit Estrich-Komponente, Silo-Sonderbauten als fahrbare Mischanlage - und ständige Innovationen, die sich aus neuen Materialien ergeben, verlangen Flexibilität. »Geld und Zeit muss investiert werden, um als Erster mit Innovationen auf dem Markt zu sein«, sagen Prange und Fertigungsleiter Holger Reiling. So gehören Investitionen in die Logistik und in die Mitarbeiter beständig dazu.
Die Brinkmann Maschinenbaufabrik legt Wert auf qualifizierte Mitarbeiter und wird dieses Jahr das erste Mal im gewerblichen Bereich ausbilden. Zur Fertigung kommen die Bereiche Reparatur, Wartung und Service. Fachelektriker bauen und programmieren Steuerungsschränke. Um schnell reagieren zu können, können Facharbeiter Ersatzteile an CNC-Maschinen drehen und fräsen. Gearbeitet wird in zwei Schichten, in der Lackiererei sind drei Schichten geplant. Service und Vertrieb arbeiten mehrsprachig: Englisch und Französisch natürlich, aber auch Türkisch und Polnisch wird mit den Kunden kommuniziert.
Auch in Sachen Umwelt setzt Brinkmann auf Fortschritt: Die Motoren sind mit Rußpartikelfilter ausgestattet. Die Konstruktionsabteilung wächst ständig mit - denn hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Den Probelauf absolvieren die Maschinen in einem abgekapselten Raum, der lärmisoliert ist.
An den Fertigungsstraßen in der Maschinenbaufabrik sind allerdings keine Roboterarme an der Arbeit, sondern Menschen. Mit einem rotierenden System wird sicher gestellt, dass jeder alles kann, sich verantwortlich fühlt und Fehlerquellen vermieden werden. »Einer arbeitet an vielen Maschinen. Dadurch wird die Arbeit nicht langweilig - und das hebt das gute Betriebsklima«, sagt Fertigungsleiter Holger Reiling.
www.estrichboy.de

Artikel vom 18.05.2006