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Patent sorgt für
maximale Sicherheit

Firma FODAK kümmert sich im Brandschutz

Von Stefanie Westing
Bielefeld (WB). Wenn es brennt, kommt es auf die Minute an. Wichtig ist in einem solchen Fall, dass der Feuerlöscher griffbereit ist - und dass das Gerät einwandfrei funktioniert. Leider sei das oft nicht der Fall, hat Hubert Zeuner festgestellt.

Der 43-jährige Bielefelder muss es wissen. Immerhin besitzt er seit 16 Jahren eine Firma für Brandschutz und Sicherheitssysteme. Was als Ein-Mann-Betrieb begann, ist inzwischen zu einem Unternehmen mit acht Mitarbeitern geworden - und soll weiter wachsen.
Nicht mehr unter dem Namen Hubert Zeuner firmiert der Betrieb in Zukunft, sondern als FODAK GmbH & Co. KG. Die einzelnen Buchstaben stehen dabei für das, was die Firma anbietet: Farbdokumentationsverfahren ordnungsgemäßer Durchführung aller Kontroll-, Prüfungs- und Wartungsarbeiten. Dafür tüftelt der Geschäftsführer seit 1997 an einem Verfahren zur Prüfung und Wartung von Feuerlöschern, auf das er inzwischen ein Patent besitzt.
Mit einem einfachen Farbsystem soll dabei sichergestellt werden, dass die Feuerlöscher auch tatsächlich auf Herz und Nieren untersucht werden, wenn es an der Zeit ist. »Wenn eine Wartungsfirma vor Ort die Geräte prüft, ist es schwierig, nachzuvollziehen, ob alle Arbeiten auch wirklich stattgefunden haben oder ob nur ein neuer Aufkleber auf dem Gerät angebracht wurde«, erklärt Bernd Weinert, bei FODAK zuständig für Marketing und Vertrieb. Normalerweise müssen Feuerlöscher - ob mit Schaum, Pulver oder Kohlendioxid betrieben - alle zwei Jahre geöffnet, geleert und anschließend wieder aufgefüllt werden. Mit dem von Hubert Zeuner entwickelten Verfahren wird im Innern des Gerätes eine farbliche Markierung angebracht, die beweist, dass es während der Wartung tatsächlich geöffnet und geleert wurde. 20 Minuten dauert dieser Vorgang mindestens. Unseriöse Wettbewerber, sagt Zeuner, bräuchten nicht so lange und seien daher günstiger.
»Jede Farbmarke steht für ein Jahr«, erklärt der Geschäftsführer. 2005 zum Beispiel wurde ein gelber Stift verwendet, in diesem Jahr ein blauer, 2007 ist eine weiße Markierung an der Reihe. »Auf diese Weise drehen wir die Beweislast um. Wenn der Feuerlöscher im Ernstfall nicht funktioniert, fällt es auf«, schildert Hubert Zeuner. Das Interesse an diesem Verfahren wächst, hat er festgestellt: »Zur eigenen Sicherheit der Kunden.«
Dabei waren die Anfänge nicht leicht: »Ich habe meine Idee 1997 vielen Verbänden und auch Geräteherstellern vorgestellt, aber sie wurden nicht angenommen. Es wurde deutlich, dass in der Branche viel Missbrauch getrieben wurde. Trotzdem habe ich nicht aufgegeben.« Inzwischen hat Zeuner sich mit einem Gerätehersteller zusammengetan, den FODAK-Feuerlöscher kreiert, zugelassen bekommen und mit einer entsprechenden Prüf- und Füllanweisung versehen, so dass sein Verfahren nun zumindest bei diesen Geräten angewendet wird. Herstellen lässt Zeuner die FODAK-Geräte in Remscheid.
Neben der Wartung und Prüfung von Feuerlöschern bietet das Bielefelder Unternehmen neuerdings auch Schulungen an. »Unternehmen mit einer bestimmten Mitarbeiterzahl müssen diese Schulungen nachweisen«, erklärt Zeuner. Mit einem 3,5 mal zwei Meter großen Simulations-Anhänger rollen seine Trainer Frank Güse und Benjamin Wiesner, beide Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und damit »vom Fach«, nach Wunsch bei einer Firma an, um den Mitarbeitern zu zeigen, was sie im Ernstfall zu tun haben. »Die Unternehmen wissen, dass sie sich damit selbst schützen. Daher wird die Nachfrage größer«, berichtet Zeuner. »Sie haben ganz einfach erkannt, dass es nichts bringt, Brandschutzvorkehrungen einzurichten, wenn niemand weiß, wie man damit umgehen muss. Im Ernstfall ist nämlich doch der Mensch der erste, der reagieren kann - und den Schaden damit minimieren kann.«

Artikel vom 18.05.2006