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16 Tonnen schwer: starker
Laser steht jetzt in Herford

Lieferung aus der Schweiz an E & S - 800 000-Euro-Maschine

Von Jörn Hannemann
Herford (WB). Einer der stärksten Laser, die derzeit in der Industrie eingesetzt werden, steht seit wenigen Tagen in Herford. Die Firma E & S an der Werrestraße, die sich auf die Bearbeitung von Blech via Lasertechnik spezialisiert hat, investierte in die High-Tech-Maschine etwa 800 000 Euro.

Die 16 Tonnen schwere Anlage stammt aus der Schweiz von der Firma Trumpf, die ihren Hauptsitz in Stuttgart hat. Spezialisten lieferten das Gerät per Schwertransport nach Herford. »Die Lasermaschine ist auf dem neusten Stand der Technik und bietet die Möglichkeit, größere und dickere Bleche als bisher zu bearbeiten«, erläutern die Geschäftsführer Bernd Gotzmann und Rüdiger Petermeier.
Der Super-Laser habe die beeindruckende Leistung von sechs Kilowatt und schneide damit Metall wie Butter. Zum Vergleich: ein Diodenlaser im CD-Spieler oder ein Laserpointer leisten nur wenige Milliwatt. Die Gesamtkosten für die Investition - inklusive eines neuen Staplers und einer modernen Kran-Anlage, die die Metallplatten anhebt - belaufen sich nach Angaben der Firma auf eine Million Euro.
Wollten sie ursprünglich nur Bleche mittels Laser schneiden, bietet E & S heute die komplette Blechver- und -bearbeitung an. »Wir sehen uns nicht als Lieferanten, sondern als Partner für komplette Bauteile im Segment des Zulieferanten«, betont Gotzmann. Zu den Kunden von E & S zählen namhafte Unternehmen unterschiedlicher Branchen - von der Automobilindustrie bis zu Aufzugsunternehmen. 70 Prozent kommen aus Nordrhein-Westfalen, der Kundenkreis erstreckt sich aber auf die gesamte Republik. »Seit der Gründung des Unternehmens vor 17 Jahren waren wir immer vollkommen ausgelastet - auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten«, betont Rüdiger Petermeier. Um die Nachfrage bewältigen zu können, arbeitet E & S inzwischen jeden Samstag. »Bei Bedarf fahren wir zwei bis drei Schichten«, sagt Gotzmann.
In den vergangenen Jahren habe die Firma allein 18 neue Mitarbeiter eingestellt. Die Mitarbeiterzahl stieg damit auf 36, davon 29 im gewerblichen Bereich. Gotzmann: »Parallel dazu haben wir immer gezielt in unseren Maschinenpark investiert.« Das Unternehmen verfüge mit der Neuanschaffung über insgesamt vier moderne Laserbearbeitungszentren, die Bleche mit einer Größe von zwei mal vier Metern bearbeiten. Stahlbleche dürfen 25 Millimeter, Edelstahl 20 Millimeter und Aluminium zwölf Millimeter dick sein. Die Präzision, mit der die computerunterstützen Maschinen arbeiten, ist beeindruckend: Toleranzen von höchstens 0,1 Millimeter sind der Normalfall.
Für die Kunden übernimmt E & S neben dem Lasern weitere Aufgaben wie das Scheren, Abkanten, Lochstanzen, Bohren, Bolzenschweißen und Gewindeschneiden-Reiben. Außerdem montiert sie Transportbänder, Rollenbahnen, Magazinen und Sortiermaschinen.
Weil die Firma ihr Gelände an der Werrestraße nicht vergrößern konnte, eröffnete E & S im August 2005 das Werk 2 an der Alten Herrstraße in Herford. Für großvolumige Schweißkons-truktionen stehen der Firma dort zwei Kranbahnen mit je fünf Tonnen Hebekraft zur Verfügung. Anfang des Jahres wurde die Fläche von Werk 2 um weitere 300 auf insgesamt 800 Quadratmeter erweitert. Dadurch konnte die Schweißabteilung vergrößert sowie neue Lagerkapazität geschaffen werden.
Die Geschäftsführer Bernd Gotzmann und Rüdiger Petermeier sehen trotz wirtschaftlich schwerer Zeiten weitere Wachstumsmöglichkeiten für den Herforder Betrieb: »Für 2006 rechnen wir mit einer Umsatzsteigerung von zehn Prozent.«

Artikel vom 18.05.2006