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Versorgungszentrum
für zwölf Millionen Euro

Großprojekt in Espelkamp entsteht bis Ende 2007

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Es ist das Projekt, das der Espelkamper Innenstadt in den kommenden zwei Jahren ein neues Gesicht geben wirdÊ-Êdas Versorgungszentrum Breslauer Straße Ost. Der Bau wird zwölf Millionen Euro kosten. Dafür entstehen unter anderem vier große Fachmärkte, mit einem riesigen Angebot.

Jetzt, da auch der städtebauliche Vertrag zwischen Projektentwickler Werner Fortriede und der Stadt Espelkamp unterzeichnet ist, stehen alle Ampeln auf »Grün«. Stadtentwickler Heiner Brockhagen ist sich sicher, dass das Versorgungszentrum ein »Eingangstor zur Breslauer Straße« werden wird. Anhand der Pläne kann der Betrachter erkennen, warum das so sein wird. Zwei große, dreigeschossige Bauten begrüßen die Gäste Espelkamps am Eingang der Ecke Breslauer Straße/Isen-stedter Straße. Die mit zahlreichen Fenstern einladende Fassade soll die Aufmerksamkeit auf das Einkaufszentrum lenken.
»Die Entwicklungsgeschichte des Versorungszentrums begann 1998/99«, erzählt Brockhagen. Dort wurde die Grundidee geboren, einen »Frequenzbringer« für die Breslauer Straße zu bauen. Im Jahr 1999 wurden die Rahmenbedingungen für das Versorgungszentrum geschaffen. Brockhagen: »Es musste ein Investor für das Projekt gefunden werden.« Zudem musste dem potenziellen Investor versichert werden, dass im näheren Umkreis der Innenstadt kein großes Einkaufshaus mehr platziert wird. »Seit 2000 arbeiten die Aufbaugemeischaft, Architekt Werner Fortriede und die Stadt Espelkamp gemeinsam an der Umsetzung des Konzeptes«, berichtet der Stadtoberbaurat.
Ein solches Projekt will gut vorbereitet sein. Schließlich entstehen mehr als 6500 Quadratmeter Verkaufsfläche. »In den Obergeschossen kommen noch mehrere 100 Quadratmeter an Büro-, Verwaltungs- und Dienstleistungsbüros hinzu.« Insgesamt gibt es 9000 Quadratmeter Miet- und Verkaufsfläche. Hinzu kommen etwa 380 Stellplätze für Autos, so dass ein Grundstück von 23 000 Quadratmetern bebaut wird. Optimistisch zeigt sich Brockhagen, was die Vermietung der oberen Geschosse anbetrifft. Es sei Platz für zahlreiche Arztpraxen und Dienstleistungsbüros. Zudem könne der obere Bereich noch weiter ausgebaut werden.
»Das Versorgungszentrum bringt einen positiven Entwicklungsschub für die Innenstadt, die an Attraktivität gewinnen wird.« In drei der Fachmärkte kommen mit Aldi, Lidl und Combi große Discounter und »Vollsortimenter« herein, die vor allem Lebensmittel anbieten. Darüber hinaus wird auch ein Drogeriemarkt in den Fachmarkt eins an der Breslauer Straße einziehen. Dass Discounter und »Vollsortimenter« sich die Kundschaft wegnehmen, befürchten weder Brockhagen noch die Vertreter der Märkte. Der Stadtentwickler: »Sie sehen es als Vorteil an, in der Innenstadt präsent zu sein.« Zudem würden zwischen den Märkten Synergie-Effekte entstehen, von denen auch die anderen Anbieter im Versorgungszentrum sowie die Einzelhändler der Breslauer Straße profitieren. Die Mehrzahl der Anlieger in der »Bré« begrüße den Bau des Zentrums auch. Dadurch werde mehr Frequenz geschaffen. Daher haben sich die Verantwortlichen bei der Planung dazu entschlossen, die Hauptzufahrt zum Versorgungszentrum über die Breslauer Straße zu legen.
»Mit dem Projekt gibt es eine Rückbesinnung auf die Zentren«, erläutert Brockhagen. Die Innenstadt werde attraktiver gestaltet -Êdies aber nicht nur durch das Versorgungszentrum. »Auch die 25 Millionen Euro, die die Aufbaugemeinschaft in die Sanierung des Wohnungsbaus in den kommenden Jahren investiert und die zehn Millionen, die der Ludwig-Steil-Hof in ein neues Altenheims investiert, spielen eine wichtige Rolle.« Dadurch werde die Wohnqualität Espelkamps stark aufgewertet -Êund zwar in allen Bereichen des Wohnungsmarktes. Mit dem Versorgungszentrum werde zudem für die Bewohner Espelkamps eine ideale Nahversorgung geschaffen.
Diese Entwicklung bezeichnet Brockhagen als eine »Riesenchance für Espelkamp«. In der jungen Stadt im Grünen sei eine positive Bewegung zu erkennen -Ê»mit viel Dynamik«. Und bereits zum Weihnachtsgeschäft 2007 soll das Versorgungszentrum am Markt sein. Zudem hoffe die Stadt auch, dass vor allem regionale Bauunternehmen an der Errichtung des Versorgungszentrums beteiligt werden. »Das hängt aber letztlich vom endgültigen Investor ab.«

Artikel vom 18.05.2006