Bielefeld (hu). Eine positive Bilanz der Arbeit des vergangenen Jahres zog der Bielefelder Kinderschutzbund gestern Abend bei seiner Jahreshauptversammlung. Möglich wurde dies auch, so die Vorsitzende Christa Lincke, durch personelle Unterstützung. So konnte dank einer Spende die vorherige Praktikantin Janina Hinz zunächst für ein Jahr eingestellt werden. Mit ihrer Hilfe sei es auch möglich gewesen, ein neues Projekt des Kinderschutzbundes ins Leben zu rufen. »Seit September gibt es im Kinderschutzhaus an der Ernst-Rein-Straße eine Über-Mittag-Betreuung für zwölf Kinder. Ihnen bieten wir so die Chance, bei ihren Hausaufgaben intensiv gefördert zu werden«, erklärt Christa Lincke. Betreut werden so Grundschul-Kinder, die beim Lernen schwächer sind als andere. Ganz bewusst solle das Angebot keine Konkurrenz zu der offenen Ganztagsschule sein, erläuterte Brigitte Lüdemann, Leiterin der Geschäftsstelle des Kinderschutzbundes. »Wir kümmern uns dabei um Kinder, die in einer größeren Gruppe durch die Raster fallen würden.« Erfolgreich sei auch das »Soziale Frühwarnsystem«, das der Verein 2005 ins Leben gerufen hat. Inzwischen gibt es dabei 25 ehrenamtliche Mitarbeiter, die Familien als Paten unterstützen. Wenn in Kinderkliniken, beim Jugendamt oder in der Schule festgestellt wird, dass Mütter oder Väter durch besondere Umstände in der Familie überfordert sein können, helfen die Paten des Kinderschutzbundes. So sollen Probleme und Eskalationen vermieden werden, schon bevor sie entstehen. Mehrmals pro Woche besuchen die Mitarbeiter die Familien, spielen mit den Kindern oder begleiten diese bei Arztbesuchen. »Die Ehrenamtlichen werden dafür geschult, und wir bekommen auch große Unterstützung von der Stadt«, sagte Christa Lincke. Dritter Schwerpunkt im vergangenen Jahr war - neben zahlreichen weiteren Angeboten - das Projekt »Starke Eltern - Starke Kinder«, das Eltern mit Seminaren bei Erziehungskonflikten hilft. Referentin bei der Jahreshauptversammlung war Helga Rühling, Diplom-Psychologin in der Erziehungsberatungsstelle in Bethel. Sie sprach zum Thema »ADS-Aufmerksamkeitsstörungen - Hilfe für unruhige Kinder«.
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