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Günther Geldmacher, Nicole Gaede und Manfred Brinkmann kontrollieren die Farbmuster.

Klassiker bleibt immer in Mode

Was haben der Bielefelder Leineweber und Roy Lichtenstein gemeinsam?

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Noch drei Wochen hat der Gestalter Günther Geldmacher Zeit, dann muss er drei der »LeinArts« zur Abholung fertig gestellt haben: Geldmacher gehört zu denen, die im Auftrag der Käufer die weißen Leineweber-Rohlinge farbig effektvoll in Szene setzen. Wird die »LeinArt«-Parade am 3. Juni, 13 Uhr, mit der Enthüllung der Fiberglas-Figuren der Modelle »Klassik« (mit Pfeife) oder »WM« (mit Fußball) eröffnet, dann marschieren 60 neue »LeinArts« und 30, die bereits 2003 dabei waren, auf.

Nicole Gaede (»Kontur Design«) hat bereits zum zweiten Mal ein »Kleid« für den »LeinArt« der Sparkasse Bielefeld entworfen: Vor drei Jahren arbeitete sie mit dem Logo des Geldinstitutes, »kubistisch bearbeitet«. In diesem Jahr zitiert sie den Maler Roy Lichtenstein, hat ein Bild, das von ihm sein könnte, mit dem Slogan »Gut für Bielefeld« kombiniert. Günther Geldmacher setzt den Entwurf in seinem Atelier um - und tüftelt gleichzeitig an Lösungen für andere Auftraggeber, die allerdings den WM-»LeinArt« gewählt haben. Manfred Brinkmann, Leiter der Sparkassen-Unternehmenskommunikation: »Wir haben uns wieder für den Leineweber mit Kiepe und Pfeife entschieden - ein Klassiker, der nicht aus der Mode kommt.« Vom Entwurf von Nicole Gaede sei man sofort begeistert gewesen: »Nicht das Unternehmen steht aufdringlich im Vordergrund, sondern eher das Künstlerische.«
Ralf Eigenrauch, dessen Agentur gemeinsam mit der Kaufmannschaft Altstadt den »LeinArt« wieder neu zum Leben erweckt, freut sich, dass sich in diesem Jahr viele neue Firmen, auch aus der Region, mit einem »LeinArt« beteiligen. Von den 60 Leinewebern seien 25 WM-tauglich, 35, also die Mehrheit, die Traditionsfigur, die jeder Bielefelder vom Leineweberbrunnen kennt.
Die »LeinArt«-Aktion dauert bis zum 5. August und endet mit der Versteigerung der Figuren, die von ihren Besitzern gespendet werden. Der Erlös kommt in diesem Jahr der ambulanten Betreuung schwerkranker Kinder in Bethel zugute. 2003 wurden 18 »LeinArts« versteigert - 11 111,11 Euro wurden der Kinderklinik Bethel übergeben.
Zwei Monate lang werden die »LeinArts« in der Altstadt stehen; Einzelhändler nehmen sie in ihre Obhut, als Paten. Nur einmal steht ein »Ausflug« auf dem Programm: Die »LeinArts« paradieren einen Sonntag lang auf der Promenade.

Artikel vom 13.05.2006