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Fußball, Calcio und Kemari

Ausstellung in Hildesheim zeigt alles rund um den Ball

Hildesheim (dpa). Das Fußball-WM-Fieber ist nicht aufzuhalten: Rund um den Ball dreht sich von morgen an eine Sonderausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum. Etwa 300 Ausstellungsstücke illustrieren die Spurensuche in Deutschland, Europa und China.

Gezeigt werden die Anfänge des Fußballspiels in Deutschland sowie die Entwicklung der Sportart vom Ersten Weltkrieg an. Aus dem Fundus des Bundesligavereins Hannover 96 gibt es alte Dokumente und Vereinsfahnen. Leihgaben des Eton College in England, darunter Spielerausrüstungen, Bälle und ein prächtiger Silberpokal, veranschaulichen die lange Tradition in diesem Land.
Ein besonderes Raumkonzept soll den Besuchern die Spurensuche nahe bringen. »Es gibt keine massiven Vitrinen, sondern Blickachsen. Die Betrachter sollen das spielerisch-tänzelnde des Fußballs aufnehmen«, sagte Initiatorin Christine Biehler von der Universität Hildesheim gestern. Das Museum erwartet zu der bis zum 17. September laufenden Ausstellung etwa 50000 Besucher.
Auch den so genannten Calcio der Renaissance in Florenz und Venedig lernen die Besucher kennen. Das Volk betrieb dieses Ballspiel vor allem im Winter zur Karnevalszeit, später kickten auch vornehme Edelleute. Die Ursprünge des mittelamerikanischen Ballspiels hingegen gehen bis ins Jahr 1500 vor Christus zurück. Ausgestellt ist im Museum ein Modell des Ballspielplatzes von Chichén Itzá, der als größter dieser Plätze der vorspanischen Zeit gilt.
Das so genannte Kemari stammt aus China und fand zwischen dem 10. Und 16. Jahrhundert eine weite Verbreitung in Japan. Die Spieler versuchten sich den Ball möglichst lange zuzuspielen, ohne dass er den Boden berührte. Auch die Geschichte des Fußballs in Griechenland und Ägypten findet sich in der Ausstellung wieder. Bereits die Pharaonen hatten Interesse an dem Ballspiel gefunden.
www.rpmuseum.de

Artikel vom 12.05.2006