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Hallenbad ist Pflicht, der
Sennesee Kür

Grüne Schwerpunkte Schule und Jugend

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Schule und Jugendberufshilfe sollen die Schwerpunkte der grünen Ratspolitik in den kommenden Wochen sein. Aber auch zum Sennesee und zur Zukunft des Hallenbades Sennestadt haben die Grünen ihre Meinung. Gestern stellte die Fraktion ihre Arbeitsschwerpunkte für die kommenden Monate vor.

»Wir werden den Antrag für ein Finanzierungskonzept zum Sennesee unterstützen, kündigte Fraktionssprecherin Dr. Inge Schulze an. »Aber wir stellen das Vorhaben unter einen Finanzierungsvorbehalt.« Sollte sich herausstellen, dass das Projekt für die Stadt zu teuer werde, müsse davon Abstand genommen werden, erläuterte Fraktionsgeschäftsführer Klaus Rees. Eingebracht werden könnten in das Vorhaben Erlöse aus dem Verkauf von Hofstellen, die ursprünglich für den Untersee erworben worden waren. Die im Bereich Johannisbachaue geplanten Freizeitanlagen könnten ebenfalls an den Sennesee verlagert werden.
Am Neubau eines Hallenbades in Sennestadt komme die Stadt dagegen nicht vorbei. Es könne an anderer Stelle im Stadtbezirk, an einer Grundschule oder auf dem Schillinggelände entstehen, stellen sich die Grünen vor. Auch die Union hat bereits einen Ratsantrag zum mögliche Ersatz des Bades eingebracht.
Die Grünen halten an ihrer Forderung fest, das Umweltdezernat wieder zu besetzen. Sie wollen dafür auch in Kauf nehmen, dass es in Bielefeld zumindest bis 2010 fünf Rathausdezernenten gibt. SPD, CDU und BfB wollen mit vier Dezernenten auskommen, wenn Kulturbeigeordneter Rainer Ludwig im Herbst ausscheidet.
Inhaltliche Schwerpunkte wollen die Grünen in den Bereichen Schule und Jugendberufshilfe setzen. Die gewaltige Lücke, die zwischen Lehrstellenbewerbern und Ausbildungsplätzen in Bielefeld bestehe, sei nicht akzeptabel, sagte Lisa Rathsmann-Kronshage, Vorsitzende des Sozialausschusses im Rat. Sie kündigte eine Initiative zur Gründung eines Kompetenzzentrums an, in dem die Beratungsaktivitäten für Schulabgänger gebündelt werden müssten. Begrüßt wurde die Initiative der Stadt, den Berufskollegs Mittel zur Verfügung zu stellen, um schulische Ausbildungsgänge zu schaffen.
Schulze kündigte Anträge an, wonach die Stadt die Elternanteile für Schulbücher bei Arbeitslosengeld-II-Empfängern übernehmen soll. Wenn die Grundschulbezirksgrenzen wegfielen, müsse sich der Rat darauf verständigen, welche Steuerungsmöglichkeiten es bei der Steuerung gebe. Für die Gymnasien müssten Übergangslösungen gefunden werden. Sie haben bis 2013 einen Schülerberg zu bewältigen. Erst dann nehmen die Pennälerzahlen deutlich ab.

Artikel vom 12.05.2006