12.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Betrug im Internet

Erste Geständnisse im »Dialer-Prozess«


Paderborn (WB/dpa). Autodialer, Exit-Traffic, Webhosts: Wer gestern dem Prozessauftakt um Millionenbetrug im Internet am Osnabrücker Landgericht folgen wollte, musste Computerexperte sein.
Trotz des für Laien schwer verständlichen Fachchinesisch' ist dem Verfahren bundesweite Aufmerksamkeit sicher. Denn die Angeklagten Jan A. aus Paderborn, Jörg H. aus Meerbusch, Ralf K. aus Essen und Edward B. aus Riga sollen durch Betrug und Datenmanipulation an Computern mehr als zwölf Millionen Euro auf ihre Konten geschleust haben. Das macht den Fall zu einem der bislang größten Beispiele von Internetkriminalität in Deutschland. Die vier Männer sollen zwischen Juli 2002 und Ende September 2003 auf Webseiten so genannte Dialer installiert haben. Das sind Einwahlprogramme, die den regulären Internetzugang beenden und den Rechner über teure 0190er-Nummern mit einem Server verbinden.. Von den illegalen Verbindungen erfuhren die Opfer erst über ihre hohe Telefonrechnung. Erste Äußerungen von Jan A. und Ralf K. bestätigten gestern im Grundsatz die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Insgesamt sollen bis Anfang September an zwölf Verhandlungstagen 19 Zeugen und drei Sachverständige gehört werden.

Artikel vom 12.05.2006