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Ein Leben im Zeichen der Ehrenämter

Landwirt, Laienrichter, Jagdberater - Albrecht Henke feiert 70. Geburtstag

Ummeln (oh). »Mir war und ist es auch weiterhin wichtig, jungen Menschen etwas für das Leben mitzugeben.« Mit dieser Aussage zeigt Albrecht Henke, dass er sich auch im Ruhestand, in dem er sich seit fünf Jahren zwar offiziell befindet, nicht ausruhen mag. Heute feiert der Ummelner Landwirt, Jagdberater der Stadt Bielefeld und Hegeringleiter Ummeln seinen 70. Geburtstag mit seiner Familie, Verwandten, Freunden und Wegbegleitern.
Albrecht Henke wird heute 70 Jahre alt. Foto: Annemargret Ohlig
Ein guter Anlass, auf sieben Jahrzehnte zurückzublicken, die von vielerlei Aktivitäten und großem Engagement geprägt waren. »Allerdings«, sagt der Jubilar, »wäre dieses ohne Unterstützung meiner Frau Frieda nicht möglich gewesen.« Sie habe ihm nicht nur bei seinen zahlreichen Ehrenämtern und Tätigkeiten den Rücken frei gehalten - sie war auch 25 Jahre lang ein Teil des Ausbildungsbetriebes Hof Henke an der Ummelner Straße. Der ist schon seit dem 15. Jahrhundert im Familienbesitz. Während Albrecht Henke dort Landwirtschaft betrieb und junge Landwirte ausbildete, lernten bei Ehefrau Frieda gleichzeitig junge Frauen die Hauswirtschaft. Das war der Broterwerb.
Darüber hinaus war Albrecht Henke ehrenamtlich in berufsständigen Organisationen tätig. Ein Amt, dass ihn über die Bielefelder Ortsgrenzen hinweg bekannt gemacht hat, war das des Laienrichters am Landwirtschaftsgericht (Amtsgericht Bielefeld). 30 Jahre lang übte er diese Funktion aus. Zumeist sei es in den Verhandlungen um Hofübergaben und Erbstreitigkeiten gegangen, sagt Henke. »Ich habe dann immer nach dem Ausgleich, nach Lösungen gesucht, damit die zerstrittenen Familien hinterher wieder miteinander reden konnten.«
17 Jahre lang , von 1971 bis 1988, war er außerdem Presbyter und Kirchmeister in der evangelischen Kirchengemeinde Friedrichsdorf. »Denn ohne das landwirtschaftliche Hinterland, zu dem auch dieser Teil Ummelns gehört, wäre die Diaspora-Gemeinde in Friedrichsdorf nicht lebensfähig gewesen«, erklärt er die ungewöhnliche lokale Zugehörigkeit. Und er ist seit Jahrzehnten Mitglied im Ummelner Geflügelzucht- und Gartenbauverein.
Aber es gibt noch ein weiteres Feld, in dem Albrecht Henke seit Jahrzehnten aktiv ist: die Jagd und die Kreisorganisation des Deutschen Jagdverbandes. 1957 - als 21-Jähriger - machte er die Hegeprüfung. 1975, nach dem Tod des Vaters, übernahm er dessen Amt als Hegeringleiter Ummeln. Bis heute steht der Jubilar an der Spitze dieses mit etwa 60 Mitgliedern aus Ummeln, Quelle und Holtkamp kleinsten der sieben Hegeringe in Bielefeld.
Seit 1983 ist Albrecht Henke zudem Ausbilder im Jungjägerlehrgang und seit 1989 - bis heute - gewählter Jagdberater, der die Stadtverwaltung in jagdlichen Dingen berät. Er gehört zum städtischen Prüfungsausschuss, der jährlich die Jägerprüfungen abnimmt und ist dessen Vorsitzender. Außerdem engagiert sich der Jubilar bei den Waldjugendspielen. »Das macht richtig Spaß, mit Kindern zu tun zu haben«, sagt Henke, der seit zwei Monaten Großvater eine Enkelsohnes ist.
Und was tut der Jubilar, wenn er nicht gerade in einem seiner Ehrenämter aktiv ist? Er geht mit seiner Frau auf Reisen. »Als ich noch aktiver Landwirt war, konnten wir nie zusammen wegfahren. Jetzt entdecken wir bei Kreuzfahrten gemeinsam und auf bequeme Art viel von der Welt«, sagt Albrecht Henke. Als nächstes geht es mit einer WESTFALEN-BLATT-Reise per Schiff von Passau zum Schwarzen Meer.

Artikel vom 12.05.2006