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Masern: Ärzte fordern Impfpflicht


Berlin (dpa/WB). Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert eine gesetzliche Impfpflicht zur Vorbeugung gegen Masern. »Wer nicht geimpft ist, darf dann nicht in den Kindergarten oder die Schule«, sagte Verbandspräsident Wolfram Hartmann.
Auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) appellierte an die Eltern, Kinder impfen zu lassen. Auch die Verantwortlichen in den Ländern und Kommunen seien gefordert, die Frage im Blick zu behalten: »Wirksam schützen können Impfungen nur, wenn hohe Impfraten erreicht werden.«
Im Ruhrgebiet sind in den vergangenen zehn Wochen mehr als 1100 Menschen an Masern erkrankt, 160 von ihnen mussten ins Krankenhaus. In Ostwestfalen-Lippe wurden bis Ende April sieben Fälle von Masern registrierte: jeweils drei in den Kreisen Lippe und Minden-Lübbecke sowie eine Erkrankung im Kreis Paderborn.
Laut Robert-Koch-Institut führen 0,1 Prozent der Masernfälle zu einer akuten Gehirnentzündung. In bis zu 20 Prozent der Fälle verläuft diese Masern-Enzephalitis tödlich.

Artikel vom 15.05.2006