12.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rail&fly auch ab Paderborn

Einen Joker aufs Gleis setzen


Ein Gleis vom Bahnhof Paderborn direkt zum Flughafen Paderborn-Lippstadt bauen - dieser Vorschlag ist wahrlich nicht neu, aber derzeit gleich doppelt aktuell.
Zum einen bringt die Regional-SPD (unter Vorsitz des letzten SPD-Verkehrsministers) die ohne Frage gute Idee in Stellung gegen den in OWL allseits befürchteten Flughafen-Neubau im benachbarten Kassel-Calden. Zum anderen lässt sich das soeben in den Zeitraum »nach 2015« verschobene »Vorhaben 12006« auch von der grünen Opposition trefflich gegen die neue Verkehrspolitik von Schwarz-Gelb ins Feld führen. Tatsächlich sieht der »Verkehrsinfrastrukturbedarfsplan« ein einziges Schienenprojekt vor. In die ferne Zukunft wurden dagegen 25 OWL-Strecken verschoben.
Halten wir uns auch nicht mit der Frage auf, warum Rot-Grün den Airport-Express nicht längst zu seiner Zeit aufs Gleis gesetzt hat. Fakt ist: NRW hat kein Geld mehr und nach Ansicht der vor einem Jahr gewählten Mehrheit im Straßenbau den größeren Nachholbedarf.
Kaum jemand glaubt wirklich, dass sich Hessen noch vom Neubau in Calden abhalten lassen wird.
Dennoch sollte NRW den Gleisanschluss als »Joker« im Handel mit Hessen auf der Hand behalten. Würde dann noch die - auch nicht neue - Rail-Cab-Idee der Uni Paderborn ausgespielt, hätte Jürgen Rüttgers für Roland Koch mit innovativer Verkehrstechnik einen echten Lockvogel. Reinhard Brockmann

Artikel vom 12.05.2006