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Post zahlt Rekord-Dividende

USA-Express-Tochter macht weiter hohe Verluste

Köln (dpa). Die Aktionäre der Deutschen Post sollen in diesem Jahr nach einem Milliardengewinn eine Rekord-Dividende von 70 Cent pro Aktie erhalten. Das sind 20 Cent (40 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Vorstandschef Klaus Zumwinkel. Foto: dpa
Der Konzern beabsichtige, mittelfristig einen höheren Anteil seines Gewinns auszuschütten, sagte Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel gestern vor 4000 Aktionären bei der Hauptversammlung in Köln. Enttäuscht zeigte sich Zumwinkel über die »nicht zufrieden stellende« Entwicklung der Post-Aktie. Der Kurs müsse deutlich steigen, mahnte auch Ulrich Hocker von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz an: »Die Leistungsfähigkeit des Unternehmens sollte sich an der Börse deutlich niederschlagen.« Der Kurs liegt zur Zeit nur knapp über dem Ausgabekurs von 21 Euro beim Börsenstart im November 2000.
Für die Post sei 2005 das erfolgreichste Jahr in ihrer Geschichte gewesen, berichtete Zumwinkel. Sie sei das weltweit führende Logistikunternehmen geworden und ein »profitabler Weltkonzern«. Neuer Aufsichtsratschef soll der frühere Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Jürgen Weber, werden. Er löst Josef Hattig (74) ab, der nach zehn Jahren aus Altersgründen ausscheidet.
Nach dem Auslaufen ihres Briefmonopols Ende 2007 wolle die Post die heutige Dichte an Filialen und Briefkästen aufrechterhalten, sagte Zumwinkel. Für Privatkunden werde weiter ein flächendeckendes Angebot garantiert. Dabei soll auch die Einrichtung von so genannten Postpoints mit minimaler Brief- und Paketversorgung in Geschäften geprüft werden. Mit ihrer Express-Tochter DHL wird die Post im US-Geschäft noch länger Verluste einfahren. Ziel sei, dass DHL Express USA 2009 einen positiven Ergebnisbeitrag leiste, sagte Zumwinkel. Im Jahr 2005 lag der Verlust bei 400 Millionen Euro. Die Post erwirtschaftet in den USA mit 40 000 Mitarbeitern 7 Milliarden Euro Umsatz.

Artikel vom 11.05.2006