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Nichts anbrennen lassen
Lecker und gesund brutzeln - Tipps für eine unbeschwerte Grillsaison
Bei sommerlichen Temperaturen zieht es die Deutschen magisch ins Freie, wo sie über glühender Holzkohle die verschiedensten Leckereien brutzeln. Um die Grillsaison unbeschwert genießen zu können, bedarf es jedoch guter Vorbereitung.
Und die beginnt mit der richtigen Grundausstattung: Wer sich einen Grill anschafft, sollte darauf achten, dass er standfest ist, der DIN 66077 entspricht und über das GS-Prüfsiegel verfügt. Auch bei der Holzkohle gibt es Qualitätsunterschiede - am besten auf das Prüfzeichen 51749 achten.
Damit beim Anfeuern nichts passiert, lieber auf Spiritus verzichten und feste Anzünder verwenden. Sie qualmen nicht so und enthalten zudem weniger Schadstoffe.
Zur Basisausrüstung gehört außerdem eine lange Grillzange. Grillschalen oder Aluminiumfolien verhindern das Abtropfen des Fettes in die Glut und damit die Bildung von Rauch, in dem unter anderem große Mengen an Benzpyren enthalten sind. Dieser krebserregende Stoff ist vor allem in der dunklen Kruste des Grillguts konzentriert vorhanden. Verbrannte Stellen deshalb vor dem Verzehr unbedingt abschneiden.
Auf das »Ablöschen« mit Bier sollte man während des Grillens verzichten, denn dadurch gelangt mehr Fett in die Glut.
Wer Fleisch selbst einlegen möchte, sollte das richtige Öl verwenden, denn nicht jedes eignet sich zum Grillen: Raps-, Erdnuss- oder Olivenöl können den hohen Temperaturen standhalten. Sonnenblumen- und Weizenkeimöl vertragen dagegen die große Hitze nicht. Die darin enthaltenen wertvollen ungesättigten Fettsäuren oxidieren bei hohen Temperaturen zu gesättigten Verbindungen, die in großen Mengen genossen schädlich sind.
Die meisten Fleischsorten kann man auf dem Rost zubereiten. Besonders eignen sich leicht mit Fett durchzogenes Rind- und Schweinefleisch, Lamm oder Geflügel. Wild- und Kalbfleisch trocknet beim Grillen zu schnell aus und ist deshalb nicht zu empfehlen. Auf keinen Fall gegrillt werden sollte Pökelfleisch, da sich die darin enthaltenen Nitrate durch die Hitze mit dem Eiweiß des Fleisches zu krebserregenden Nitrosaminen verbinden. Leberkäse, Fleischwurst oder Kassler gehören deshalb nicht auf den Grill.
Doch nicht nur Fleisch schmeckt gebrutzelt hervorragend. Besonders lecker und gesund ist auch frisches Gemüse. Maiskolben kann man ohne große Vorbereitung direkt auf den Rost legen. Köstlich sind auch Spieße mit Paprika, Champignons, Auberginen, Tomaten, Zwiebeln oder Zucchini.
Damit die Holzspieße kein Feuer fangen oder ankohlen, sollte man sie vor dem Aufspießen des Grillguts eine Zeit lang in Wasser einweichen. Gemüse wird am besten am Rand des Grills gegart, damit es nicht zu heiß wird und dadurch austrocknet. Besonders gut gelingt es in Alufolie gewickelt.
Eine weitere gesunde Alternative zum Steak ist frischer Fisch - ebenfalls in Alufolie zubereitet. Besonders gut eignen sich Forelle, Aal, Makrele oder Lachs. Guten Appetit! (hey)

Artikel vom 24.06.2006