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Rätselraten um »Schumi«

Keiner glaubt, dass der Rekord-Champion aussteigt

Barcelona (dpa). Michael Schumacher hat sich auch vor dem Duell in der Heimat von Weltmeister Fernando Alonso noch nicht entschieden, doch kaum einer glaubt, dass der dienstälteste Rennfahrer in der Formel 1 seinen Helm an den Nagel hängen wird.

»Ich bin kein Motorsportexperte, aber ich glaube, er macht weiter. Mein Gefühl sagt mir, dass er noch ein Jahr dranhängt, weil er sportlichen Ehrgeiz hat«, sagt Fußball-Idol Uwe Seeler. Boxer Sven Ottke rechnet damit, dass der 37-Jährige seine Entscheidung »vom Erfolg abhängig« macht.
»Wir sollten Schumacher in Ruhe seine Entscheidung treffen lassen. Mir gefällt es am besten, wenn ein Champion auf dem Höhepunkt der Karriere seinen Abschied nimmt. Aber auf der anderen Seite, wenn man Schumachers Begeisterung sieht, würde es mich auch nicht wundern, wenn er weitermachen würde«, sagt Formel-1-Chef Bernie Ecclestone.
»Ein Bauchgefühl sagt: Ja, er fährt auch 2007«, meint Norbert Haug, der Mercedes-Motorsportchef. »Es wäre sehr schade, wenn er aufhören würde. Ich tippe, er macht weiter«, glaubt Ex-Star Gerhard Berger. Sein Landsmann Niki Lauda stellt vor dem Großen Preis von Spanien am Sonntag (14 Uhr/RTL und Premiere) fest: »Schumacher ist in einer bestechenden Form. Er hat keinen Grund zum Rücktritt.«
»Schumacher sollte zum Saisonende zurücktreten, vor allem wenn er den achten Titel gewinnt. Es wäre verrückt, nach einem neuen WM-Titel weiterzumachen«, rät dagegen McLaren-Mercedes-Pilot Juan Pablo Montoya. »Manchmal tut mir der Michael leid mit dieser ganzen Fragerei. Ich kann mir vorstellen, wie das nervt«, sagt BMW-Pilot Nick Heidfeld.
Übrigens: Nur eine Bestmarke fehlt »Schumi« noch. Mit 256 Einsätzen ist der Italiener Riccardo Patrese noch häufiger gestartet. Für Schumacher ist Barcelona der 237. Grand Prix.

Artikel vom 11.05.2006