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Von Klaus Lükewille
Bilanzfälschung und InsolvenzVerschleppung. Nein, das sind keine Kavaliersdelikte.
Als die Deutsche Presse-Agentur die neuen Nachrichten im Zusammenhang mit dem Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 verbreitete, wählte sie dafür das passende Stichwort: »Kriminalität« stand über der Meldung.
Die »Königsblauen« im Visier der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen laufen. Ende offen. Es gibt ja schon seit längerer Zeit Gerüchte, dass der FC Schalke 04 noch viel höher verschuldet sein soll als Nachbar Borussia Dortmund. Nur bei der Aufstellung der falschen Zahlen, da würden sie immer alles richtig machen, die Schalker.
Hier stimmte dann ja auch die Zielrichtung der Staatsanwaltschaft. In der Bilanz-Bewertung des Parkstadions gibt es höchst unterschiedliche Auffassungen.
Tarnen? Täuschen? Tricksen?
Wenn das schon auf dem grünen Rasen mit dem Ball nicht immer gelingt, am grünen Tisch jonglieren einige Vereine absolut erstklassig mit den Zahlen. Die Ermittlungen gegen den FC Schalke 04 dürfen als weiterer Hinweis gelten: Da drehen manche weiter am großen Rad - und sind dabei längst ziemlich platt.
Wie kann es denn sein, dass die Dortmunder ihr Stadion wieder zurück kaufen wollen? Womit? Gestern noch pleite, heute fast saniert. Was ist da passiert? Wenn alles mit rechten Dingen zugehen sollte, sofort ab nach Berlin mit diesen Experten. Finanzminister Peer Steinbrück wüsste zu gern, wie die Borussen tiefrote Bilanzen so schnell schwarz schreiben konnten.
Oder Leverkusen. Die haben mal gerade zehn Millionen Euro in den südamerikanischen Sand gesetzt. Na und? Selbstanzeige. Fall erledigt. Und Hamburgs Harakiri: Die verschuldeten sich noch mehr, spekulierten auf die Champions-League-Teilnahme.
Volles Risiko - wie im Löwen-Käfig. 1860 München konnte nur durch die Unterstützung des FC Bayern den Konkurs vermeiden.
Die Profi-Ligen, durchsetzt mit Finanz-Hasardeuren? Ach was. Denn die Aufsichtsbehörde DFL verteilte ja an alle Lizenzen - trotz drohender Insolvenzen.
Artikel vom 11.05.2006