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Giro-Journal
Von Jörg Ludewig


Meine Laune hat sich schlagartig gebessert: Wir sind nicht nass geworden! Der belgische Regen hat pünktlich eingesetzt, nachdem wir die Ziellinie passiert hatten. Insgesamt war es aber ein anstrengender und langer Tag. Bis wir im Bett lagen, vergingen noch ein paar Stunden. Denn nach der Zielankunft mussten wir zum Flughafen, um nach Italien zu reisen. Endlich! Da ich lange in italienischen Teams gefahren bin und die Sprache sehr gut spreche, fühle ich mich dort sehr wohl. Ich hoffe auch auf mein Wetter: Sonne und Wärme.
Die 4. Etappe war schwerer als es auf dem Papier aussah. Am Rande der Ardennen ging es dauernd auf und ab. Das hat sich auf 3 000 Höhenmeter summiert. Alle Achtung. Das ist alles andere als Feierabendradrennen. Da mussten wir auch im Feld schon ordentlich rein halten. Wenn ich dann die Kollegen von Gerolsteiner sehe, die das rosa Trikot von »Schumi« verteidigten und mit sehr viel Führungsarbeit das Loch zur Spitze zufahren mussten - das war richtig hart. Kompliment für diese Leistung. Dem deutschen Radsport kann das nur gut tun.
Wir von T-Mobile haben die Etappe sauber bewältigt. Es macht Spaß, in diesem Team mit und für Jan Ullrich und die anderen zu fahren. Und unser Team hat eine gute Ausgangsposition. Dass Olaf Pollack wieder vorn im Sprinteraufgebot dabei war und Fünfter der Etappe wurde, ist schon super. Mit Honchar als Sechstem, Rogers und Pollack haben wir drei Fahrer unter den ersten 20. Da ist noch vieles möglich.
Heute ist der erste Ruhetag. Nach dem Reisestress tut ein wenig Entspannung sicherlich gut. Denn noch liegen rund 2900 Kilometer vor uns.

Artikel vom 10.05.2006