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Fußball-WM: Bielefelder
Retter sind im Großeinsatz

Feldlazarett, Rettungs- und Krankenwagen für Köln


Bielefeld (hz). Noch knapp vier Wochen, dann beginnt die Fußballweltmeisterschaft - und Bielefelds Helfer und Retter sind für Wochen im Großeinsatz. Vom 10. Juni bis zum 4. Juli schicken die Feuerwehr und die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe sowie Arbeiter Samariterbund ein Feldlazarett, Rettungs- und Krankenwagen zu den drei WM-Spielstandorten in NRW.
Sind Feuerwehrleute, Notärzte, Rettungssanitäter und Sanitätshelfer nicht vor Ort in Köln, Dortmund oder Gelsenkirchen, bricht trotzdem keine Langeweile aus: Für den Fall des größten anzunehmenden Unfalls haben sich die Helfer und Retter in der Heimat in Bereitschaft zu halten.
Bielefelds stellvertretende Feuerwehrchefs Rainer Kleibrink und Bernd Heißenberg sind Verbandsführer für den bevorstehenden WM-Einsatz. Am 11. Juni, wenn um 21 Uhr im Kölner Rhein-Energie-Stadion Angola gegen seine alte Kolonialmacht Portugal antritt, sind Bielefelds Notärzte, Blauröcke und Sanitäter zum ersten Mal gefordert. Das Kontingent, das mit einem Feldlazarett zur Behandlung von 50 Verletzten an den Rhein zieht, wird etwa 140 Mann stark sein.
Vier Stunden vor Spielbeginn müssen sich die Helfer und Retter auf dem Messegelände in Köln-Deutz einfinden, berichtet Verbandsführer Rainer Kleibrink; vier Stunden nach dem Abpfiff darf der Tross wieder gen Ostwestfalen-Lippe abrücken. Zelte, Betten, Tragen, Medikamente und Verbandszeug bleiben erst einmal in den Containern. Die Bielefelder, die am Rhein von ihren Kollegen aus den Kreisen Gütersloh und Lippe unterstützt werden, sind für den so genannten Behandlungsplatz 3 zuständig. Erst wenn es rund ums WM-Spiel mehr als 100 Verletzte geben sollte und die von anderen Rettern aus NRW besetzten Behandlungsplätze 1 und 2 nicht mehr ausreichen, greifen die OWL-Helfer ins Geschehen ein.
Bis zum 26. Juni wird das Bielefelder Feldlazarett fünfmal in Köln in Bereitstellung gehen. Zusätzlich werden vom 10. Juni bis zum 4. Juli je fünf Notärzte und die Besatzungen von zehn Rettungs- sowie Krankenwagen vier Mal zum WM-Spielort Dortmund fahren. Der Auftrag dort ist stets der gleiche: Verletzte von Erstbehandlungsplätzen in Krankenhäuser zu transportieren.
Der Rettungsdienst in der Heimat sei trotz des wochenlangen Großeinsatzes nicht gefährdet, versichert Vize-Wehrchef Kleibrink: »Wir sind in Bielefeld weiter planmäßig besetzt. Auch wenn wir in Köln sind, bricht hier nicht die Welt zusammen.«

Artikel vom 10.05.2006