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Der leise Abschied vom Untersee

Auch die Bürgergemeinschaft sieht Projekt in der Senne als Chance


Bielefeld (MiS). Auch die Bürgergemeinschaft für Bielefeld (BfB) sieht die die Planungen für den Sennesee als Chance. »Mag sein, dass der See letztlich nicht gebaut wird«, meint Fraktionschef Ralf Schulze. Aber die Umsetzungsmöglichkeiten müssten geprüft werden. So zeichnet sich vor der Ratssitzung am 18. Mai eine Mehrheit dafür ab, ein Finanzierungskonzept erarbeiten zu lassen.
Auch die Liberalen im Rat stehen dem Vorhaben nicht abgeneigt gegenüber (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Ihrer Ansicht nach sollte allerdings nicht die Bädergesellschaft BBF, sondern die städtische Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE mit dem zweiten Projektschritt beauftragt werden, »weil der See für die Stadt Bielefeld ein wichtiger Standortfaktor wäre.« Vom Untersee, in früheren Jahren Lieblingskind der Bielefelder Politiker, spricht indessen niemand mehr. »Zwei solcher Seen sind unrealistisch«, heißt es vielmehr.
Auch in der Frage »Ergebnisabführungsvertrag« signalisiert die BfB Nähe zu den SPD-Überlegungen. »Es geht um eine pragmatische Lösung«, sagt BfB-Vorsitzender Johannes Delius. Und die könne so aussehen, dass die durch den Vertrag angestrebten Steuerspareffekte über eine Stadtwerke-Holding erzielt werden. Auch bei einer Holding-Konstruktion bleibe der Einfluss der Stadt auf die Stadtwerke über die Gesellschafterversammlung gesichert. Richtig sei es, die gesparten Steuermillionen zur Schulbausanierung zu nutzen. Durch die Vertagung der Entscheidung auf die Juni-Sitzung wolle die Bürgergemeinschaft aber auch Zeit gewinnen, um sich noch einmal alle Argumente in Ruhe anzuhören, betont Delius.

Artikel vom 10.05.2006