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»Deutscher Markt wieder da«

Blitzstart von Gildemeister: 27 Prozent mehr Aufträge aus dem Inland

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Dr. Rüdiger Kapitza, Vorstandschef des Werkzeugmaschinenherstellers Gildemeister, hat allen Grund, gut gelaunt zu sein. Der Bielefelder Konzern steigerte in dem traditionell eher schwachen ersten Quartal in diesem Jahr Umsatz und Ertrag. Ein Grund: Auch im Inland steigt die Nachfrage nach Dreh- und Fräsmaschinen. Kapitza: »Der deutsche Markt ist wieder da.«

»Deutschland war in den vergangenen vier Jahren schwach, jetzt dreht der Markt voll auf«, sagte Kapitza gestern bei der Vorlage der Gildemeister-Geschäftszahlen für die ersten drei Monate dieses Jahres. Der Auftragseingang aus dem Inland habe sich um 27 Prozent auf auf 151 (Vorjahresquartal 123) Millionen Euro erhöht.
Stark läuft nach wie vor das Ausland, vor allem Asien. Insgesamt erhöhten sich die Bestellungen aus dem Ausland um 16 Prozent auf 183 (158) Millionen Euro. »Das ist ein Schnapsglas besser als wir erwartet haben«, sagte Kapitza gestern dieser Zeitung, nannte die Ergebnisentwicklung ansonsten aber planmäßig. So stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 274,1 Millionen Euro. Zudem schrieb Gildemeister zum Auftaktquartal einen Nettogewinn von 1,1 Millionen Euro nach einem Verlust von 2,7 Millionen im Vorjahreszeitraum. Bis Ende März verkaufte Gildemeister etwa 1500 Maschinen.
Kapitza bekräftigte zudem seine Geschäftsziele für das Gesamtjahr. »Wir erwarten einen Auftragseingang von 1,2 Milliarden Euro. Das wäre ein neuer Unternehmensrekord.« Parallel dazu rechnet Gildemeister auch mit einem Anstieg des Nettogewinns um mehr als 30 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 13,5 Millionen Euro verdient.
Von dieser Entwicklung sollen auch die Aktionäre profitieren. So ist auch für 2006 wieder eine Dividende geplant, die Kapitza zufolge bei entsprechenden Ergebnissen höher als im vergangenen Jahr (0,10 Euro je Aktie) ausfallen könnte. Die Gildemeister-Aktie erzielte im ersten Quartal eine Wertsteigerung von 21 Prozent und ist auch danach weiter gestiegen auf etwa 8,35 Euro gestern Nachmittag.
Ende März beschäftigte Gildemeister unverändert 5270 Mitarbeiter, davon 3120 in Deutschland, von denen 811 im Stammwerk Bielefeld tätig sind. Bis Ende 2006 werden dort etwa 30 Beschäftigte eingestellt. S.4: Kommentar

Artikel vom 10.05.2006