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Entführung: Mercedes des Opfers im Wald entdeckt

Familie zahlt 200 000 Euro - Täter aus Osteuropa?

Paderborn (WB/ca). Polizisten haben gestern den Mercedes des am Montag entführten Unternehmers Antonius H. (49) entdeckt.
Das Auto stand nur wenige Kilometer vom Wohnort des 49-Jährigen entfernt in einem Wald bei Diestedde (Kreis Warendorf). Der Wagen wird nun von Kriminaltechnikern untersucht.
Antonius H., Inhaber eines metallverarbeitenden Betriebes, war am frühen Montagmorgen vor seinem Haus von maskierten Männern überwältigt und in seinem Mercedes entführt worden. Die Täter banden den Familienvater in einem Wald an einen Baum. Dann forderten sie telefonisch von der Familie 200 000 Euro Lösegeld. Die Ehefrau besorgte die Summe bei der Bank und übergab sie an einer Zuckerrübenfabrik an die Täter.
Die flohen von dort in dem Mercedes ihres Opfers und stellten den Wagen acht Kilometer weiter in einem Wald ab. Kurz nach der Geldübergabe kam der Unternehmer frei.
Die Ehefrau hatte die Polizei erst nach der Geldübergabe alarmiert, weil die Entführer gedroht hatten, anderenfalls im Privathaus des Unternehmers und in seinem Betrieb Bomben zu zünden. Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes hatten deshalb die Gebäude durchsucht und schließlich Entwarnung gegeben.
Staatsanwalt Ralf Vetter sagte gestern, bei den Entführern handele es sich wahrscheinlich um Männer aus Osteuropa.

Artikel vom 10.05.2006