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Kein großes Theater
Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Das war der 34. Spieltag. Aber zu Ende ist die Fußball-Bundesliga nie. Am Sonntag ging es bei Borussia Mönchengladbach gleich mit einer Trainerentlassung weiter. Horst Köppel muss zur neuen Saison nicht mehr wiederkommen. In Schalke wurde noch im Laufe der letzten Partie gegen den VfB Stuttgart eine alternative Begegnung ausgetragen. Eine, die der Klub so sicher nicht wollte. Es ging darum, auf welche Weise der Verein seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommt und ob bei den Königsblauen überhaupt noch alles im grünen Bereich ist.
Hinter den Kulissen spielt sich eben manchmal mehr ab als auf der Ball-Bühne selbst. Großes Theater bot die Spielzeit 2005/2006 auch nicht. Viel wird von ihr nicht hängen bleiben, vielleicht erinnert man sich später an das Abstiegsendspiel in Wolfsburg und die Tränen, die über Kaiserslauterer Wangen gekullert sind. Ein kleines Drama zum Schluss, richtig »gepackt« hat einen die Liga dieses Mal allerdings nicht. Für manche Mannschaften ist es jetzt das Beste, dass sie in den nächsten Wochen den Ball wegschließen können. Hannover 96 hat zum Beispiel von seinen letzten acht Spielen nicht eines gewonnen, während Arminia Bielefeld Fünfe gerade sein und die Saison mit der äußerst bescheidenen Ergebniskette von 0:2, 0:1, 1:3, 0:2 und 2:4 ausklingen ließ.
Dass diese Serien sowohl für die Niedersachsen als auch für die Ostwestfalen folgenlos blieben, spricht nicht für die Stärke der Kellerkonkurrenten. Da wurde reichlich geschwächelt. Das Mittelmaß hatte auch in den besseren Gegenden der Tabelle Hochkonjunktur, sogar die Bayern schaukelten damit so manchen Punkt nach Hause. Die Wertschätzung der fußball-historisch bedeutsamen, weil erstmaligen Wiederholung des Doubles soll das nicht schmälern. Den anderen muss es Ansporn sein, an der Dominanz zu kratzen. Schwer genug, diese Aufgabe.

Artikel vom 15.05.2006