Eindhoven (dpa). Jahrelang fristeten sie ihr Dasein im grauen Mittelmaß, nun stehen sie im internationalen Rampenlicht. Für den FC Middlesbrough und den FC Sevilla wird ein Fußball-Märchen wahr. Zur Verblüffung der Fachwelt greifen die beiden europäischen Endspiel-Debütanten unter Leitung des deutschen Schiedsrichters Herbert Fandel heute in Eind-hoven (20.45/ZDF) nach dem UEFA-Pokal. Angesichts der Erfolgsstory seines ehemaligen Clubs aus dem englischen Nordosten gerät der ehemalige deutsche Nationalspieler Christian Ziege ins Schwärmen: »Dort herrscht eine unglaubliche Euphorie. Die Jungs werden alles geben, um die Finger an den Pokal zu bekommen.« Knapp sechs Jahre nach seinem Engagement in Middlesbrough ist der Europameister von 1996 nicht der Einzige, der ein leidenschaftliches Duell erwartet. Ähnlich groß wie beim Tabellen-14. der Premier-League ist die Begeisterung in Andalusien. Seit dem Halbfinal-Sieg über Schalke 04 wähnt sich Vereinspräsident José Maria del Nido im siebten Himmel: »Die Fans sollten vor allem den Augenblick genießen. Was wir erreicht haben, erlebt man nicht alle Tage.« Die Engländer haben gleich doppelt Grund, sich ordentlich ins Zeug zu legen. Nicht nur ihren Fans, sondern auch ihrem Coach wollen sie einen unvergesslichen Abend bereiten. Besser hätte Steve McClaren sein letztes Spiel auf der Bank von Middlesbrough nicht inszenieren können. Er tritt nach der WM die Nachfolge von Nationalcoach Sven-Göran Eriksson an.
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