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Beste Noten für
Rudi Bommer

Duisburg hat einen neuen Trainer

Duisburg (dpa). Rudi Bommer soll dem Bundesligaabsteiger MSV Duisburg wieder zu einer erstklassigen Adresse im Profifußball verhelfen. »Er ist ein absoluter Fachmann, mit dem man etwas bewegen kann«, sagte Clubchef Walter Hellmich zur Verpflichtung.

Der Verein hatte sich auch darum bemüht, Thomas von Heesen zu bekommen, doch hatte der Trainer von Arminia Bielefeld dem MSV eine Absage erteilt.
Bommer, der am vergangenen Mittwoch nach achtmonatiger Tätigkeit beim Zweitligaclub 1. FC Saarbrücken entlassen wurde, erhält an der Wedau einen Vertrag über zwei Jahre und soll heute in der MSV-Arena präsentiert werden. Damit tritt der ehemalige Nationalspieler, der 417 Bundesligaspiele absolvierte, die Nachfolge von Interimstrainer Heiko Scholz an. Der Co-Trainer war zuvor zwei Mal nach den Entlassungen von Norbert Meier und Jürgen Kohler beim Tabellenletzten eingesprungen. Scholz, der am Samstag im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 zum letzten Mal hauptverantwortlich auf der Bank sitzt, soll dem MSV weiterhin als Assistenztrainer erhalten bleiben.
Hellmich hatte nach der Entlassung von Bommer in Saarbrücken Kontakt zu dem Coach aufgenommen. Neben Bommer galt auch von Heesen als Kandidat. Der MSV-Boss dementierte, dass der 48 Jahre alte Bommer somit nur zweite Wahl gewesen sei. »Er hat überall beste Noten bekommen. Bommer ist kein Notstopfen, sondern absolut erste Wahl«, sagte Hellmich. Der neue Coach freut sich auf seine Aufgabe und sagte: »Unser Ziel ist der Wiederaufstieg. Es wird schwer, aber wir nehmen die Herausforderung an.«
Bommer, der neun Jahre lang bei Fortuna Düsseldorf, drei bei Bayer Uerdingen und zum Ende fünf bei Eintracht Frankfurt spielte, zählte zum DFB-Aufgebot für die Europameisterschaft 1984 in Frankreich und nahm an zwei Olympischen Spielen teil (1984, 1988). Seine Trainerkarriere, die 1997 beim Regionalligisten VfR Mannheim begann, führte ihn über Viktoria Aschaffenburg, Wacker Burghausen, TSV München 1860 und den 1. FC Saarbrücken nun zum MSV Duisburg. Bei seinen letzten Clubs war Bommer immer in der zweiten Liga tätig.
Die Duisburger Spieler wurden beim Vormittagstraining gestern von der Entscheidung überrascht. MSV-Profi Markus Kurth sagte: »Rudi Bommer hat bei seinen bisherigen Clubs immer das Optimale herausgeholt, auch wenn die Voraussetzungen nicht so gut waren. Deshalb macht die ganze Geschichte Sinn.«

Artikel vom 10.05.2006