Studio Gursch probt Wiener Walzer an der Radrennbahn
Bielefeld (cr). Wer kennt ihn nicht, den traditionellen Wiener Walzer, den wir meist mit feierlichen Anlässen, langen, wehenden Kleidern und in eleganten Drehungen übers Parkett schwebenden Paaren verbinden . . . Dass man den bekanntesten und schwungvollsten aller Standardtänze aber auch ganz anders präsentieren kann, zeigt die Bielefelder Tanzschule Gursch am kommenden Sonntag, 14. Mai, in der Hamburger AOL-Arena.
Rückblick: Seit 1988 findet jedes Jahr am ersten Novemberwochenende der bundesweite Welttanztag statt. Rund 800 ADTV-Tanzschulen (Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband) in Deutschland spenden den Erlös dieser Veranstaltung der »Aktion Mensch«, so auch das Tanzstudio Gursch, das jetzt zwei VIP-Karten für das Football-Spiel in Hamburg geschenkt bekam und diese im Internet versteigerte. Der Erlös fließt in die Kasse des Welttanztages 2006. Im Gegenzug wurde die Tanzschule Gursch gebeten, in der Halbzeit des Football-Spiels in der AOL- Arena Wiener Walzer zu tanzen. Schnell fanden sich etwa 40 Paare, die sich diesen besonderen Auftritt keinesfalls entgehen lassen wollen. Einige der Tänzer und Tänzerinnen trafen sich jetzt auf der Radrennbahn, um dort inmitten von Hobbyfußballern und Spaziergängern und vor der Kamera des Bielefelder Fernsehsenders »Kanal 21« probeweise einen Wiener Walzer aufs Parkett - beziehungsweise auf den Rasen - zu legen. Zu den Klängen des Hits »Que sera« (»Hermes House Band«) aus dem Ghettoblaster gaben die »Gurschler«, die alle seit mindestens einem Jahr tanzen, ihr Bestes. Aber der unebene Rasen der Radrennbahn ist eben etwas anderes als das glatte Parkett in der Tanzschule, und so gestaltete sich die Generalprobe an der Radrennbahn als eine echte Herausforderung. »Anstrengend«, lautete der Kommentar eines Tänzers, und seine Partnerin gab ihm Recht: »Es ist schwer, auf dem Rasen zu tanzen.« Doch Stefan Berge und Oliver Wöstenfeld, die in der Tanzschule Gursch unter anderem die Latein-Formation und die Hip-Hop-Gruppe trainieren und als Begleiter mit nach Hamburg fahren, zeigten sich zuversichtlich, nicht nur, was die Tanzpaare angeht, sondern auch hinsichtlich ihrer spontan auf die Beine gestellten Formation. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das Motto von Tanzlehrer Axel Diekmann - »Ein guter Tänzer tanzt auf jedem Parkett« - am kommenden Sonntag in der AOL-Arena bewährt und dass die Zuschauer dort genauso begeistert sind, wie es die Passanten an der Radrennbahn waren.
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