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Sechs Kandidaten beim Fitness-Test

Klinsmann will vier Innenverteidiger berufen - Neville oder Hanke im Angriff


Frankfurt/Main (dpa). Eine Woche vor Ablauf der Nominierungsfrist rätselt Bundestrainer Jürgen Klinsmann immer noch über die Besetzung der deutschen Innenverteidigung. »Es ist noch nichts entschieden«, verriet Klinsmanns Assistent Joachim Löw gestern nach einem Fitnesstest von sechs WM-Kandidaten. Überraschend war der eigentlich bereits für die Junioren-Europameisterschaft vorgesehene Lukas Sinkiewicz zu der Leistungsüberprüfung eingeladen worden, an der zudem die Schalker Fabian Ernst, Gerald Asamoah und Kevin Kuranyi sowie die frisch gebackenen Münchner Meister Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm teilnahmen.
Die Rückhol-Aktion von Sinkiewicz, der das letzte seiner erst drei Länderspiele vor mehr als einem halben Jahr in der Türkei (1:2) absolviert hatte, wollte Löw aber nicht in Zusammenhang mit möglicherweise gestiegenen WM-Chancen einordnen. »Die Tests haben keinen Einfluss auf die Nominierung, sondern sind bedeutend für die weitere Trainingsgestaltung«, unterstrich der Assistenzcoach. Offenbar will Klinsmann den letzten Bundesliga-Spieltag noch nutzen, um sein Bild über die Form der drei Kandidaten Sinkiewicz, Jens Nowotny (Leverkusen) und Manuel Friedrich (Mainz) abzurunden.
Einer aus diesem Kreis wird neben Per Mertesacker (Hannover 96), Robert Huth (Chelsea London) und Christoph Metzelder (Borussia Dortmund) einen Platz im Aufgebot bekommen. Die sportliche Leitung werde »definitiv vier Innenverteidiger« berufen, kündigte Löw an. Bis zur offiziellen Bekanntgabe der 23 Profis, die das DFB-Team im eigenen Land zum vierten WM-Titel bringen sollen, am kommenden Montag in Berlin wolle er sich nicht mehr öffentlich äußern, übermittelte der Bundestrainer aus Kalifornien.
Eine zweite Baustelle muss Klinsmann, der Ende der Woche aus den USA wieder einfliegt, im Angriff lösen. Dort wird er sich wohl zwischen Routinier Oliver Neuville und Zukunftshoffnung Mike Hanke entscheiden, der allerdings nach einer Roten Karte beim Confederations Cup für die ersten zwei WM-Spiele gesperrt sein wird.

Artikel vom 09.05.2006