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Heikle Gratis-Tickets?

Ermittlungen gegen Politiker und Manager

Wolfgang Niersbach
Karlsruhe (dpa). Vier Wochen vor dem Start der WM schlägt die Affäre um kostenlose Tickets für Politiker weiter Wellen. Die politisch und juristisch brisante Frage, ob und in welcher Form Amtsträger von Firmen Gratis-Eintrittskarten annehmen dürfen, ist bislang nicht geklärt. Ein Ende der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen baden-württembergische Politiker ist nicht abzusehen. Die Behörde ermittelt gegen die Amtsträger wegen des Verdachts der Vorteilsnahme. Sie sollen auf Freikarten »positiv« reagiert haben.
Die Untersuchungen haben eine grundsätzliche Bedeutung für das Einladungsverfahren zu den 64 Spielen der Fußball- WM. Diese Einladungen werden von den 21 WM-Sponsoren, vom Organisationskomitee (OK) und auch jenen Firmen ausgesprochen, die sich in das VIP-Programm eingekauft haben.
Nach der Einstellung des Verfahrens gegen den Landtagspräsidenten Peter Straub (CDU) wird jetzt noch gegen sieben Amtsträger aus Baden-Württemberg ermittelt, darunter gegen Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP). Gegen EnBW-Chef Utz Claassen läuft ein Verfahren wegen des Verdachts der Vorteilsgewährung an 15 Amtsträger.
OK-Vize Wolfgang Niersbach empfindet die Diskussion »grotesk und lachhaft«.

Artikel vom 09.05.2006