11.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Palästina

Hamas jetzt am Zug


Sanktionen treffen leider in den seltensten Fällen die, die sie treffen sollen. Aber ganz darauf verzichten sollte man auch nicht. Das wird in diesen Tagen wieder in den Palästinensergebieten deutlich. Mit völliger Berechtigung hatte das sogenannte Nahost-Quartett der regierenden radikal-islamischen Hamas-Bewegung den Geldhahn zugedreht, weil diese bisher partout nicht der Gewalt abschwören will und auch das Existenzrecht Israels nicht anerkennt. Wenn alle diplomatischen Anstrengungen und auch gutes Zureden nichts bringen, sind Sanktionen ein gangbarer Weg, um in diesem Fall die Hamas zu »überzeugen«.
Doch es war vorauszusehen, dass sich die bisherigen Geldgeber damit auch in eine Zwickmühle gebracht haben. Um die Hamas zu treffen, in Kauf nehmen, dass palästinensische Kinder sterben, weil sie nicht genügend zu essen haben, das ist ein zu hoher Preis. Deshalb ist es auch folgerichtig, den Palästinensern nun unter Umgehung der Hamas-Regierung zu helfen.
Hervorzuheben ist, dass Israel diese humanitäre Hilfe ausdrücklich begrüßt. Schon nach dem Selbstmordanschlag vor einiger Zeit hatte man von einem Gegenschlag abgesehen. Keine Frage: Nun ist die Hamas am Zug. Dirk Schröder

Artikel vom 11.05.2006