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Kostentreiber sind
vor allem Frakturen

Telefonaktion zum Thema Osteoporose am 17. Mai

Bielefeld (WB). In Deutschland sind mehr als 7,8 Millionen Menschen im Alter über 50 Jahre an Osteoporose erkrankt. Das ist rund ein Viertel der Bevölkerung dieser Altersgruppe. Bei den über 75-jährigen Frauen leiden sogar 59 Prozent an der Knochenerkrankung, bei den Männern 19 Prozent. Dennoch erhält nur jeder Fünfte von ihnen eine geeignete Therapie.

»Alarmierend ist, dass mit zunehmendem Alter Betroffene seltener behandelt werden, obwohl sie häufiger an Osteoporose leiden«, erklärte jüngst Professor Dr. Bertram Häussler, Direktor des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung bei der Vorstellung der »Bone-Eva«-Studie in Berlin. Diese Studie liefert erstmals einen umfassenden Überblick über Kosten und Epidemiologie der Osteoporose in Deutschland.
Es liegt die Vermutung nahe, dass nur die Minderheit der Betroffenen ausreichend über ihre Erkrankung Bescheid weiß und über Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Osteoporose führen können. Hierzu zählen Ernährung, Sport und eine medikamentöse Behandlung.
Kostentreiber sind vor allem die Frakturen. Besonders belastend für die Patienten und teuer für das Gesundheitssystem wird die Erkrankung, wenn es zu Knochenbrüchen kommt. Die Kosten für einen Patienten mit Fraktur betragen durchschnittlich knapp 10 000 Euro pro Jahr, ohne Bruch sind es nur 281 Euro.
Um den Patienten Leid zu ersparen, gilt es, Brüche zu vermeiden und den Knochen zu stärken. Dies gelingt mit einer gezielten Medikation. Bislang erhalten nur 22 Prozent der Patienten eine solche Therapie.
Im Rahmen einer Telefonaktion am Mittwoch, 17. Mai, von 15 bis 17 Uhr, stehen zwei Mediziner am WESTFALEN-BLATT-Expertentelefon rund um das Thema Osteoporose Rede und Antwort. Dr. Ulrich Frohberger, Arzt für Orthopädie, Sportmedizin, Chirotherapie und physikalische Therapie aus Münster sowie Dr. Karsten Christesen, Facharzt für Orthopädie aus Hamburg, sind unter den oben angegebenen Rufnummern für Interessierte erreichbar.

Artikel vom 12.05.2006