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»Genaue Einstellung ist wichtig«

Drei Fragen an Hörgeräte-Akustikermeister Thorsten Gerland

Bielefeld (WB/lak). Ist bei einem Kind ein Hörschaden festgestellt worden, ist das Tragen des passenden Hörgerätes sehr wichtig. Was bei den Geräten und deren spezieller Anpassung zu beachten ist, darüber hat der Bielefelder Fachmann die FIT-Redaktion informiert.

Wie müssen Hörgeräte für Kinder beschaffen sein?
Thorsten Gerland: Sie müssen sehr klein und anatomisch genau geformt sein. Stabilität und Feuchtigkeitsbeständigkeit sind ebenfalls Faktoren, die die Geräte für diesen doch sehr speziellen Kundenkreis ausmachen. Die Genauigkeit in der Einstellung ist ebenfalls extrem wichtig, da kleine Kinder noch nicht konkret äußern können, ob ihnen etwas zu laut ist. Außerdem sollte immer die Möglichkeit bestehen, zahlreiche Hilfsmittel wie Telefon oder Funkanlagen in der Schule an die Geräte anzuschließen.

Was ist bei der Anpassung zu beachten?
Thorsten Gerland: Die Zusammenarbeit zwischen uns und den Ärzten oder auch Kliniken ist wichtig, um den Grad der Hörfähigkeit einzuschätzen. Oft werden die Kinder über einen langen Zeitraum mit Geräuschen gereizt, so dass schließlich die optimalen Einstellungen erreicht werden können. Die Geräte dürfen auf keinen Fall zu laut eingestellt sein, um das Ohr nicht weiter zu schädigen.
Wie erleichtert man den Kindern die Eingewöhnung beziehungsweise Akzeptanz der Hörgeräte?
Thorsten Gerland: Kinder mit schweren Hörschäden erkennen ihren eigenen Vorteil schnell. Gibt es dennoch Akzeptanzprobleme nehmen wir eine gleitende Anpassung vor und erhöhen die Lautstärke langsam und schrittweise. Außerdem gefallen den Kindern die bunten Geräte. Diese Farbigkeit hat noch einen zusätzlichen Nutzen, denn so erkennt ein Erwachsener das Handicap des Kindes schneller und kann entsprechend reagieren.

Artikel vom 12.05.2006