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Ärztestreik zur WM

Initiative Gesundheit in Westfalen gegründet


Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Der Protest der niedergelassenen Ärzte gegen aus ihrer Sicht unhaltbare Arbeitsbedingungen, ausufernde Bürokratie und chronische Unterfinanzierung medizinischer Leistungen wird den ganzen Sommer über andauern. Das hat der Präsident der Freien Ärzteschaft, Martin Grauduszus, angekündigt. Nach nationalen Protesttagen, die am 19. Mai in Berlin, Köln und Stuttgart stattfinden, würden die Ärzte am Montag, 29. Mai Dienst nach Vorschrift machen. Die meisten Praxen hätten dann geschlossen.
Ferner werde es bundesweit eine Protestwoche zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft (WM) geben. Vom 12. bis 16. Juni sollen die Praxen mit Ausnahme von Baden-Württemberg schließen. Hier würden die Ärzte vom 28. bis 30. Juni streiken. In München sei am 19. Juli ein Protesttag geplant.
In Westfalen-Lippe haben sich unterdessen Hausärzte und Psychotherapeuten zur »Initiative Gesundheit« zusammengeschlossen. Die Initiative bereitet unter anderem die kollektive Rückgabe der Kassenzulassung vor. Die Kassenärztliche Vereinigung will auf einem Merkblatt Chancen und Risiken der Aktion abwägen. Geplant ist ferner ein Solidarfonds, um Ärzte zu unterstützen, die Honorareinbußen durch Protestmaßnahmen hinnehmen mussten. Aus dem Fonds sollen auch mögliche Prozesskosten bezahlt werden.Seite 2: Streik an Kliniken
www.zulassungsrueckgabe.de

Artikel vom 11.05.2006