08.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

TVG-Einladungen nicht
konsequent genutzt

Kam an alter Wirkungsstätte nur zu einem Siebenmeter-Tor: GWD-Spielmacher Snorri Gudjonsson.

GWD Minden ohne Buschmann 26:30 in Großwallstadt

Von Volker Krusche
Elsenfeld/Minden (WB). Die Mienen war trotz der Niederlage nicht lang. Von Resignation oder Niedergeschlagenheit bei Trainer und Spielern von Handball-Bundesligist GWD Minden keine Spur. Mit 26:30 (10:13) hatten die »Grün-Weißen« soeben vor 2450 Zuschauern in der Untermainhalle in Elsenfeld gegen Gastgeber TV Großwallstadt verloren. Eine erwartete Niederlage, die zudem keine Auswirkung hatte, da die Kellerkonkurrenz am Samstag durch die Bank verlor.

Entsprechend gelöst war man auch im Mindener Lager - und blickte sofort der nächsten Aufgabe entgegen. »Unsere ganze Konzentration gilt jetzt dem Heimspiel am Mittwoch gegen Wilhelmshaven. Wenn wir das gewinnen, dann sind wir endgültig durch«, so Trainer Richard Ratka nach dem Schlusspfiff. Zunächst aber ließ er sich noch schnell die Ergebnisse der anderen Partien sagen und war sichtlich erleichtert, dass Mühlenkreis-Nachbar TuS N-Lübbecke seine Hausaufgabe gegen Wetzlar erfolgreich gelöst hatte und weder Pfullingen noch Wilhelmshaven trotz achtbarem Abschneiden daheim gegen Gummersbach und Kiel zu Sensationssiegen kamen. »Aber beide waren wohl sehr nah dran. Die Endphase der Spielzeiten beschert uns schließlich Jahr für Jahr im Keller überraschende Ergebnisse.« Doch eigentlich muss man im Mindener Lager nicht auf andere schauen. Vier Punkte Vorsprung auf einen Relegationsplatz, sogar sieben auf die beiden Abstiegsplätze. Angesichts der Programme der Mitkonkurrenten sollte es eigentlich mit dem Teufel zugehen, wenn GWD die »Versetzung« jetzt nicht mehr schaffen sollte. »Zur Sicherheit sollten wir aber noch zwei Punkte holen. Und damit nicht schlafende Hunde geweckt werden, muss das gleich am Mittwoch geschehen«, so Ratka weiter.
Das war wohl auch der Grund, warum der GWD-Trainer mit Jan-Fiete Buschmann einen ganz wichtigen Mann schonte. Seine Schulterverletzung, die er sich im Gastspiel in Leipzig gegen Schlusslicht Delitzsch zugezogen hatte und die ihn auch im Derby bis in die Schlussphase hinein pausieren ließ, ist nach wie vor nicht behoben. »Da wollten wir kein Risiko eingehen.« Für ihn übernahm Ivan Vukas die Aufgabe im rechten Rückraum. Und der Kroate war es auch, der der Anfangsphase den Stempel aufdrückte und seine Farben mit 1:3 in Führung warf. Danach aber kam Großwallstadt besser ins Spiel und drehte den Rückstand durch die Alexander Petersson (10/2) und Jens Tiedtke (9) in eine 6:3-Führung. Ratka nahm eine Auszeit, schickte Stephan Just für den an alter Wirkungsstätte wirkungslosen Snorri Gudjonsson auf die Platte. GWD minimierte nun zwar seine Fehler, dennoch gelang es den Gastgebern, sich auf 11:7 abzusetzen. Die Einladung des TVG zu verkürzen, nahm Minden nicht an, da man gute Chancen leichtfertig vergab. Das änderte sich auch nach dem Wechsel nicht. Großwallstadt legte gleich zwei Tore zum 15:10 nach - und hatte fortan Ruhe. Zwar bot sich den Gästen, die nach drei Siegen erstmals wieder verloren, mehrfach die Chance, auf zwei Tore heranzukommen, man ließ sie jedoch aus. So geriet der TVG zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr und setzte sich bis auf 22:17 ab. GWD kämpfte zwar weiter verbissen um den Anschluss, erlaubte den Hausherren aber immer wieder zu viele einfache Tore per Gegenstoß.

Artikel vom 08.05.2006