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Mit Kombilohn Erwerbslosen
zu einem Job verhelfen

Minister Karl-Josef Laumann besucht »Arbeitplus«


Bielefeld (MiS). Nordrhein-Westfalens Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) ist ein Freund klarer Worte. »Es hilft auf die Dauer nichts, die Menschen in immer neue Maßnahmen zu stecken«, sagte Laumann am Freitag beim Besuch von »Arbeitplus«. »Was sie brauchen, sind sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.« Nur so könne man das Problem der Arbeitslosigkeit und der leeren Sozialkassen in den Griff bekommen.
Laumann sprach sich für die Einführung von Kombilöhnen aus. Um die Einstellung eines Arbeitnehmers attraktiver zu machen, soll ein Teil des Lohnes von der öffentlichen Hand übernommen werden. »Das ist allemal besser als gar kein Arbeitsangebot machen zu können«, meinte Laumann. Landesweit strebt er auf mittlere Sicht 10 000 Kombilohnstellen an. Die Entgelte der Beschäftigten sollten sich mindestens an den niedrigsten Sätzen der geltenden Tarifverträge orientieren.
»Arbeitplus« ist die gemeinsame Gesellschaft von Arbeitsagentur und Stadt Bielefeld, die sich um die Arbeitslosengeld-II-Empfänger in Bielefeld kümmert. Die Gesellschaft will 50 solcher Kombilohn-Stellen in Bielefeld anbieten. Vom Minister gab es ein dickes Lob für »Arbeitplus«. Sie sei die einzige der Arbeitsgemeinschaften zwischen Kommunen und Arbeitsagenturen, die ihre Integrationsmittel in Höhe von 27 Millionen Euro im vergangenen Jahr auch aufgebraucht habe. Landesweit hätten eine Milliarde Euro zur Verfügung gestanden. 600 Millionen seien nicht in Anspruch genommen werden. Laumann: »Wenn sich das fortsetzt, wird der Bund nicht mehr so viel zur Verfügung stellen.«
Laumann wurde von Günter Garbrecht (MdL/SPD) begrüßt, der Mitglied der Gesellschafterversammlung bei »Arbeitplus« ist. Begleitet wurde der Minister von der Landesbeauftragten für Behindertenfragen, der Bielefelder CDU-Sozialpolitikerin Angelika Gemkow.

Artikel vom 06.05.2006