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Pokalselbstvertrauen entscheidend

Wasserball OWL-Liga: Bielefeld besiegt den »Angstgegner« 14:9


Bielefeld (WB). Im Spitzenspiel der OWL-Liga konnte sich die SG Wasserball Bielefeld erstmals gegen den Tabellenführer, die SG Rheda-Steinhagen mit 14:9 (6:1,1:4,4:2,3:2) durchsetzen. Die zweitplatzierten Bielefelder, durch die Pokalerfolge mit erstarktem Selbstvertrauen, eröffneten durch Mannschaftskapitän Stefan Bröckling den Torreigen zum 1:0.
Den möglichen Ausgleich vereitelte Torwart David Tepaße, als er einen von Jan Kramer verursachten Strafwurf an den Pfosten lenkte. Den anschließend von ihm direkt eingeleiteten Konter verwandelte Stephan Mowwe zum 2:0. In der Folge entwickelte sich ein Spiel, dass deutlich die unterschiedlichen Spielsysteme aufzeigte. Rheda-Steinhagen führte immer wieder überfallartige Angriffe gegen das Tor von Tepaße, schei-terte jedoch an dem in der Anfangsphase überragenden Bielefelder Schlussmann.
Anders die Bielefelder. Diszipliniert in der Abwehr und ruhig im Spielaufbau, dirigierte Routinier Valeri Wiens seine Mannschaft in die entsprechenden Positionen, um im Abschluss erfolgreich sein zu können. Bröckling mit seinem zweiten Treffer sowie zweimal Jan Kramer erhöhten selbst für die Bielefelder überraschend auf 6:0, ehe die Gastgeber ein Überzahlspiel zum ersten Tor nutzen konnten.
Im zweiten Spielabschnitt verloren die Bielefelder plötzlich ihre Linie. Vorne vergaben Mowwe, Kramer und Wiens beste Einschussmöglichkeiten und in der Abwehr sah sich Tepaße von allen guten Geistern und Mitspielern verlassen. Ehe sich die Bielefelder versahen, stand es nur drei Minuten nach Wiederanpfiff 6:5. Das Spiel drohte eindeutig zu Gunsten der Gastgeber zu kippen. Bielefelds Coach Kramer hatte keine Alternativen auf der Bank, die das Spiel hätten herumreißen können. Doch jetzt zeigte sich das im Pokal geholte Selbstvertrauen. Die Mannschaft überstand diese gefährliche Phase und Mowwe traf Mitte des Viertels zum 7:5. Danach wurde das Spiel hektisch. Erst verursachte Philipp Lonkwitz eine Zeitstrafe, die Rheda-Steinhagen jedoch trotz einer vorbereitenden Auszeit nicht nutzen konnte, dann Benjamin Fillies. Beide Möglichkeiten zum Ausgleich konnten die Gastgeber Dank einer guten Abwehrleistung der Bielefelder nicht nutzen.
Nach dem Seitenwechsel fand Bielefeld zu seiner ruhigen Spielweise zurück. Obwohl die Gastgeber nun ihren Regional- und Oberligaerfahrenen Stammtorhüter Hillmann einwechselten, kamen die Bielefelder doch zum ersten Treffer. Der für sehenswerte Tore zuständige Andreas Mayer-Gürr überwand Hillmann mit einem unhaltbaren Distanzwurf aus halbrechter Position in die lange Ecke zum 8:5.
Zwar konnte Rheda-Steinhagen gleich nachlegen, ebenso wie nach dem ersten Treffer von Guido de Luca, aber dann war deren Pulver verschossen. Dem Treffer von Wiens und einem erfolgreich abgeschlossenen Überzahlspiel durch Leif Schenkluhn hatten sie nichts mehr entgegen zu setzen (11:7).
Im Schlussviertel lief das Spiel aus dem Ruder. Der körperliche Einsatz besonders auf Seiten der Gastgeber nahm deutlich zu. Aber Bielefeld ließ sich auf dieses Spiel nicht ein und hielt mit erfolgreichen Kontern dagegen. So konnten die schnellen Schenkluhn und de Luca auf 13:7 erhöhen. Nach einer erneuten Zeitstrafe gegen Mowwe sowie einem erfolgreich abgeschlossenen Konter zum 9:13 schöpften die Gastgeber noch einmal Hoffnung. Doch die Bielefelder waren routiniert genug, um diesen Vorsprung ins Ziel zu bringen. So ging auch die letzte Aktion des Spieles zugunsten der Bielefelder aus, als Valeri Wiens zum 14:9 vollendete.
Entscheidend für den Erfolg der Gäste war die schwache Ausbeute im Überzahlspiel der SG Rheda-Steinhagen, die sogar einen Strafwurf nicht nutzen konnten. Statt selber Tore zu erzielen, konnten die Biele-felder die daraus resultierenden Konter ihrerseits erfolgreich abschließen.
SG Wasserball Bielefeld: David Tepaße (Tor), Feld: Jan Kramer (2), Stephan Mowwe (2), Stefan Bröckling (2), Philipp Lonkwitz, Andreas Mayer-Gürr (1), Valeri Wiens (3), Guido de Luca (2), Benjamin Fillies, Hendrik Schwalm, Leif Schenkluhn (2), Jochen Thews.

Artikel vom 08.05.2006