Bielefeld (hu). Noch vor einer Woche musste die Regenjacke am besten gefüttert sein, um vor dem nasskalten Wetter schützen, jetzt ist der Frühsommer ausgebrochen - mit Macht. Und die Bielefelder genießen die Sonne und Wärme überall in der Stadt. Es sei Zeit, dass der Frühling »in Gang« kommt, das finden auch Christa und Manfred Schikora. Seit gut einer Woche bringen die beiden ihren Schrebergarten in der Kleingartenanlage Am Birkenhain auf Vordermann. »Durch den langen Winter hat sich die Anpflanzperiode verschoben, wir sind 14 Tage später dran als sonst«, erzählt Manfred Schikora (67). Kohlrabi, Paprika, Sellerie, Tomaten und Erbsen pflanzt er in den kleinen Treibhäusern auf dem 315 Quadratmeter großen Grundstück. Sorge bereitet ihm die Verspätung der Natur nicht. »Das kommt alles noch rechtzeitig«, weiß er aus seiner 27-jährigen Garten-Erfahrung. Außerdem schmückt das Ehepaar seine kleine Idylle mit Geranien und Tagetes, repariert und flickt, was während des Winters an Häuschen, Zäunen und Gartenteich gelitten hat. Zu schaffen macht dem Ehepaar - neben dem Unkraut, das gejätet werden muss - nur, dass ein gefräßiges Tier sich über ihre Beete hermacht und ganze Büsche ausgräbt. »Wir vermuten, dass es ein Waschbär ist«, so Christa Schikora (65). Einen Augenblick ganz ohne Stress und Arbeit, den genießen unterdessen Dana Janßen (29) und Meike Homburg (32) im Eiscafé Roberta an der Westerfeldstraße. »Die Kinder sind im Kindergarten, da lassen wir etwas die Seele baumeln, so lange es die Zeit erlaubt.« Mitsamt ihrem Nachwuchs und Freundin Stefanie Wiebusch (27) ist dagegen Daniela Ceranic (33) unterwegs. Sohn Mika (eineinhalb) und Töchterchen Mia (»Ich bin schon drei«) haben entdeckt, dass sich die Fläche der Düne 13 am Obersee auch prima als riesiger Sandkasten nutzen lässt. Währenddessen zählt für die beiden Frauen vor allem eines: »Endlich Sonne.« Und die sorgte bei Annika Pohlmann (14), Santha Vasanthakumar (15) und Kirsten Glöckner (15) schon jetzt für »Ferien-Feeling«. Am Brunnen auf dem Alten Markt lassen sie es sich die drei Schülerinnen gut gehen. »Wir hatten heute nur fünf Stunden und sind danach sofort in die Stadt zum Eis essen. Wochenende und so ein Wetter, das ist einfach klasse.« Dem haben wohl die meisten Bielefelder nichts hinzu zu fügen.
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