06.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eilhoff: »Nach diesem
Spieltag steht die Eins«

Reservekeeper soll 30 Minuten Erstligaluft schnuppern

Bielefeld (WB). Dennis Eilhoff gibt gegen Duisburg sein Debüt in der 1. Fußball-Bundesliga. Mit dem 23 Jahre alten Torwart von Arminia Bielefeld, der in der zweiten Halbzeit für Stammkeeper Mathias Hain eingewechselt werden soll, sprach Dirk Schuster.

Der große Traum geht endlich in Erfüllung. Können Sie noch ruhig schlafen, Herr Eilhoff? Dennis Eilhoff: Kein Problem. Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bin gar nicht nervös.

Wie kommt's?Eilhoff: Weil eigentlich alles wie immer ist. Ich bereite mich genau so vor wie sonst auch. Nur dass ich dieses Mal spielen werde. Okay, ein leichtes Kribbeln ist da. Aber das ist die reine Vorfreude auf den ersten Erstligaeinsatz.

Wäre das Kribbeln größer, wenn Sie von Anfang an spielen würden?Eilhoff: Nein, auch wenn ich mich natürlich gefreut hätte, das ganze Spiel machen zu dürfen. Aber entscheidend ist: Nach diesem Spieltag steht die Eins. Nicht hinterm Doppelpunkt, sondern hinter dem Namen Eilhoff in der Rubrik Bundesligaeinsätze.

Sie sind einer der wenigen Reservetorhüter, die sich nach der Pause immer mit den Ersatzspielern warm laufen. Warum?Eilhoff: Ganz einfach: Weil wir uns ja immer hinter dem eigenen Tor bewegen, sehe ich das Spiel fast aus der Torwart-Perspektive. Dadurch lerne ich viel und bin ich auf den Ernstfall gut vorbereitet.

Ist es für einen Torwart schwieriger als für einen Feldspieler, eingewechselt zu werden und sofort auf Betriebstemperatur sein zu müssen?Eilhoff: Grundsätzlich ja. Aber ich werde in der Halbzeit von Thomas Schlieck (Arminias Torwarttrainer, die Redaktion), warm geschossen. Und dann gehe ich davon aus -Êdenn das muss ich ja - dass ich keinen Fehler mache. Ich möchte zu Null spielen, am liebsten über 90 Minuten. Denn das würde bedeuten, dass Matze Hain auch keinen reingelassen hätte.

Beim Publikum sind Sie beliebt, die Fans werden Sie sicher lautstark fordern. Eilhoff: Wenn das wäre, würde das die Vorfreude noch steigern. Ich habe sowieso den Eindruck, dass sich alle mit mir freuen - ein tolles Gefühl.

Wenn's gegen Duisburg nicht klappt, werden Sie in Köln auf alle Fälle spielen. Wie wichtig wäre Ihnen, das Erstligadebüt vor Heimpublikum zu geben?Eilhoff: Wenn ich auswärts debütieren würde, wär's für mich auch kein Problem, auch nicht vor 50 000 Fans in Köln. Als 15-Jähriger habe ich mal vor 70 000 Zuschauern in Berlin für die Jugendnationalmannschaft gegen England gespielt. Es wäre also nicht ganz neu für mich, vor großer Kulisse zu halten.

Apropos halten: Wer hält Ihnen denn gegen Duisburg im Stadion die Daumen?Eilhoff: Meine Eltern sind da, meine Freundin Jeannette natürlich. Aber die kommen sowieso fast immer. Nur dass sie dieses Mal die Daumen wahrscheinlich ein bisschen kräftiger drücken.

Artikel vom 06.05.2006