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In fünf Minuten den Sieg weggeschenkt

TuS Tengern führt in der 85. Minute in Spexard mit 2:0 - und spielt noch 2:2-Unentschieden

Tengern/Spexard (Les). Nur gut, dass die Fußball-Landesliga-Saison inzwischen für den TuS Tengern bereits gelaufen ist. Ansonsten hätte sich sicherlich an diesem Sonntag Trainer Heiko Eickmeier schwarz geärgert.

Wobei der Trainer auch so noch ganz schön unzufrieden war. Schließlich hatten seine Schützlinge 85 Minuten lang Ball und Gegner im Grunde beherrscht, hatten eine hochverdiente 2:0-Fühung herausgeschossen. Alles sah nach einem Dreier für die Kleeblätter aus. Und dann schlug der Schiri zu. Eickmeier: »ich weiß überhaupt nicht wieso. Plötzlich lag ein Spexarder bei uns im strafraum, der Schiri pfiff und zeigte auf den Elfer. Also ich hab da wirklich nichts gesehen!«
Wie auch immer. Dagdelen ließ sich die Chance nicht entgehen, überwand Torhüter Paulsen.
Damit noch nicht genug. Die Uhren zeigten die 90. Spielminute, da musste der TuS auch noch den Ausgleich hinehmen. Ein langer FFlugball, der Ball blieb lange in der Luft, und dann war plötzlich Karaaslan da, köpfte zum 2:2 ein. Eickmeier: »Ganz klar unser Ding. Da stimmte hinten ganz einfach die Zuordnung nicht.«Schon ärgerlich das Ganze. Doch noch mehr ärgerte den Coach, dass es seine Schützlinge zuvor versäumt hatten den Sack zuzuschnüren, in dem man Spexard doch schon hatte. Eickmeier: »Wenn wir in der 80. Minute das 0:3 machen, können die den Elfer ruhig kriegen.« Da gingen Dyck und Ünal beim Konter allein auf das Spexarder Gehäuse zu. Doch anstatt Ünal anzuspielen, damit der das Leder ins leere Tor bugsieren kann, versucht es Dyck auf eigene Faust. Und scheitert am Torhüter.
Und noch einmal richtete Eickmeier Kritik in Richtung Schiri. Zwei Minuten vor dem Elfer gegen sein Team hatte er selbst energisch den Strafstoß gefordert. Da war Dyck im Strafraum gefoult worden, doch der Schiri versagte den Gästen den Strafstoß. Eickmeier: »Ein klarer Elfer.«
Für die 2:0-Führung der Tengeraner hatte einmal mehr Burghard Willenberg gesorgt. »Datt Kopfball-Ungeheuer« hatte wieder zugeschlagen. Beide Male. Bereits in der 10. Minute verwertete der scheidende Goalgetter einen Freistoß von Andy Arlt mit dem Kopf zum 1:0; zehn Minuten später war »Wille« nach einem von Andy Bajohr getretenen Eckstoß mit dem Kopf erfolgreich. Doch nicht nur wegen der zwei Treffer erhielt der Routinier ein Sonderlob vom Coach: »Nee, der hat auch hinten hervorragend ausgeholfen.«
Denn im zweiten Durchgang machte Spexard mit Windunterstützung mehr Druck, ohne wirklich gefährlich zu werden. Nur mit Standard-Situationen ist seine Hintermannschaft eben doch nicht so leicht auszuhebeln.
Andererseits kritisierte Heiko Eickmeier noch einmal seine eigene Mannschaft: »Wir hatten noch viele Kontermöglichkeiten und haben ganz einfach zu wenig daraus gemacht. Dann wird man eben zum Schluss bitter für seine Versäumnisse bestraft.«
Am Sonntag, 14. Mai, ist der TuS Tengern wieder am Ball. Dann geht es auf heimischem Boden gegen Viktoria Clarholz, , gegen den der TuS im Hinspiel mit 1:3 unterlegen war.
TuS Tengern: Paulsen; Hauptmeier, Schmieder, Bartels, Ünal, Arltt, Behring, Sari (83. Kazemi), Yavuz (46. Dyck), Willenberg, A. Bajohr.
Tore: 0:1 Willenberg (10.), 0:2 Willenberg (21.), 1:2 Dagdelen (86. - Foulelfmeter), 2:2 Karaaslan (90.)

Artikel vom 08.05.2006