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Kein Bewerbungsspiel
Dicht
am
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Von Werner Jöstingmeyer

Es hätte ein so tolles Fußballfest werden können. Hervorragende äußere Bedingungen. Strahlender Sonnenschein, völlig entspannte Bielefelder Fans auf der Tribüne und mit dem bereits als Absteiger feststehenden MSV Duisburg ein Gegner, der für Arminias Saisonausklang vor eigenem Publikum geradezu maßgeschneidert schien. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Nach 90 Minuten kassierten die »Blauen« nicht wenige Pfiffe, obwohl sie sechs Spieltage vor Ultimo mit 37 Punkten längst den Klassenerhalt in der Tasche hatten.
Die 0:2-Niederlage und damit die fünfte Pleite in Folge im Liga-Schlussspurt einschließlich Pokal schmerzten. Einen so laschen Auftritt, vornehmlich in der zweiten Halbzeit, hatte die zahlende Kundschaft nicht erwartet. Was ist los mit den Minimalisten aus der SchücoArena? Null Bock, oder reicht das vorzeitige Klassenziel? Die mahnenden Worte des Trainers Thomas von Heesen konnte in den letzten Wochen wohl jeder nachvollziehen. Der Verein müsse die Qualität der Mannschaft für das kommende Spieljahr deutlich verbessern, sonst werde es sehr eng.
Erinnerungen werden wach an das Spieljahr 1996/97. Durch den 2:1-Sieg in Düsseldorf verbuchte die damalige Elf von Ernst Middendorp 40 Punkte und kletterte fünf Spieltage vor Saisonende auf Rang 8. Am Ende standen immer noch 40 Zähler zu Buche und Arminia landete auf dem 14. Rang. Ein Jahr später stieg die Mannschaft sang- und klanglos ab. Die gegenwärtige Misere ging zumindest Kapitän Mathias Hain tierisch auf die Nerven. Er maßregelte einige Kollegen. Wer mit dem Erreichten zufrieden sei, solle gefälligst zu Hause bleiben. Die Partie gegen Duisburg war für einige »Wackelkandidaten« wahrlich kein Bewerbungsspiel.

Artikel vom 08.05.2006